VfB 1999 Bischofswerda – Thüringer HC 33:23 (16:7)
Am Sonntag stand das Spitzenspiel und möglicherweise vorentscheidende Spiel im MHV-Pokal der weiblichen Jugend C gegen den Thüringer HC an. Die Thüringerinnen konnten Ende Dezember den VfB-Mädels die einzige Saisonniederlage beifügen. Die Rahmenbedingungen waren zu dem Zeitpunkt noch andere. Der VfB hatte am Tag davor ein Meisterschaftsspiel, der THC hatte spielfrei und die Belastungen der Anreise gilt es ebenfalls nicht zu unterschätzen. Diese hatten am Sonntag der THC zu tragen und beide Mannschaften waren am Vortag im Einsatz. Zudem wurde sich seit längerem auf das Spiel zielgerichtet vorbereitet, um die kompakte Abwehr des THC zu knacken. Die Ausgangslage war vor dem Spiel somit klar. Der Gewinner der Begegnung kann einen entscheidenden Schritt in Richtung Pokalsieg machen.
Zu Beginn zeigten sich beide Mannschaften nervös und der Respekt voreinander war deutlich zu spüren. Erst zum Ende der fünften Spielminute konnte der erste Treffer des Spiels durch Helene Lieschke erzielt werden. Auch in der Folgezeit neutralisierten sich beide Mannschaften bis zum 2:2 in der zehnten Spielminute. Bereits zu dem Zeitpunkt war aber zu erkennen, dass die VfB-Mädels eine unfassbare gute Abwehrleistung zeigten. Mit viel Laufbereitschaft und hoher Konzentration wurde das eigene Tor verteidigt, zudem zeigte sich Kristin Dammer in toller Verfassung. In der Folgezeit wurden die Chancen im Angriff auch konsequenter verwandelt. Hierbei zeigte sich besonders Jette Eisold willensstark und hatte großen Anteil zur 8:4-Führung nach 18 Spielminuten, was die Gästebank auch zur ersten Auszeit veranlasste. In dieser wurde die sehr gute Abwehrarbeit hervorgehoben und die Auslösehandlungen für den Angriff besprochen. Diese wurden bravourös umgesetzt und durch Tore von Leni Meißner konnte der Vorsprung bis zum 11:6 ausgebaut werden. Die anschließende Auszeit, drei Spielminuten vor der Halbzeitpause, wurde ebenfalls genutzt, um die folgenden Angriffshandlungen zu besprechen. In den verbleibenden Minuten wurde nochmal richtig der Turbo gezündet und nach Toren von Frigga Boden, Melina-Jolie Lalurny, Helene Lieschke, Luci Förster und Larissa Klose stand es bereits 16:7 zur Halbzeitpause. Diese wurde zunächst zum Durchatmen genutzt. Die Ansprache durch Sebastian Hartmann aufgrund der gezeigten Leistung war sehr kurz. Vorrangig sollte die Abwehrarbeit weiter mit hoher Intensität betrieben werden und für verschiedene Abwehrvarianten wurden Vorgaben für das Angriffsspiel gemacht.
Der Beginn in Halbzeit zwei war jedoch zunächst ähnlich dem von Halbzeit eins. Durch einige Unkonzentriertheiten unterliefen den VfB-Mädels einige technische Fehler, bis nach dem 18:10 die Schiebockerinnen wieder besser in die Spur fanden und durch Helene Lieschke, Larissa Klose und Leni Meißner der Vorsprung weiter ausgebaut werden konnte. Beim 25:12, nach 35. Spielminuten, betrug der Vorsprung bereits 13 Tore. Die Bischofswerdaerinnen dominierten regelrecht den Gegner und brachten diesen durch eine intensive aber dennoch faire Abwehrarbeit förmlich zur Verzweiflung. Immer wieder konnten die dadurch gewonnenen Ballgewinne in Tore aus der ersten und zweiten Welle umgemünzt werden und auch im Positionsangriff zeigten sich die Gastgeber mit viel Spielfreude und Variabilität. Nach dem 28:15 konnten die Thüringerinnen bis zum Spielende den Vorsprung zwar auf zehn Tore verkürzen, das Endergebnis von 33:23 war dennoch eine absolut beeindruckende Vorstellung des VfB gegen die Mannschaft der Eliteschule für Sport aus Erfurt. Hervorzuheben gilt es zudem die souveräne Spielleitung der beiden jungen Unparteiischen, Maximilian Schwerdtfeger und Florian Paul Zettl, welche die Begegnung stets im Griff hatten. Ebenfalls sorgten beide Fanlager für eine phantastische Unterstützung für ihre Mannschaft und eine lautstarke Stimmung.
„Wo wir am Vortag in der Abwehr noch zahlreiche Unkonzentriertheiten zeigten, war die Mannschaft heute von Beginn an voll fokussiert und zeigte eine beeindruckende Defensivleistung. Auch das Angriffsspiel war geprägt von hoher Konzentration, Entschlossenheit und Spielfreude. Was die Mädels in dem Spiel gezeigt haben, war eine absolut phantastische Vorstellung und die Mannschaft kann unglaublich stolz auf ihre Leistung sein. Dennoch werden wir uns sicher nicht zurücklehnen, sondern weiter an uns arbeiten,“ zeigte sich Trainer Sebastian Hartmann nach dem Spiel hochzufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft. Kommende Woche tritt die Mannschaft in Zwickau an. In den verbleibenden zwei Pokalspielen bedarf es noch einen Sieg, um sich die Krone aufzusetzen. Die VfB-Mädels werden sicher alles daran setzen, den ersten Matchball in Zwickau zu nutzen.
Es waren erfolgreich: Kristin, Maya, Amelie, Luci, Emma, Annalena, Linda, Laila, Helene, Larissa, Josi, Frigga, Melina-Jolie, Leni, Jette
Bilder (c) Freya Boden, Falk Forgbert