HC Leipzig III – VfB 1999 Bischofswerda 26 : 29 (16 : 17)
Die Frauen des VfB sind in dieser Saison immer für eine Überraschung gut, sowohl im negativen als auch im positivem Sinn. Diesmal war es wieder einmal eine positive Überraschung, denn im ersten Spiel gegen die Nachwuchsmannschaft des Bundesligisten hatten die Schiebockerinnen seinerzeit nicht den Hauch einer Chance im heimischen Wesenitzsportpark (25:36). Trainer Stefan Herzog war trotzdem sehr optimistisch, denn die „jungen Wilden“ des HCL gaben auch schon gegen den SV Koweg Görlitz beide Punkte in Leipzig ab. Und gegen die Görlitzerinnen leistete sich der VfB bekanntlich am vergangenen Wochenende das torarme 14:14-Unentschieden. Nun warfen sie auswärts sogar mehr als das Doppelte an Toren. Aber der Reihe nach:Trainer Stefan Herzog glaubte trotzdem an eine Chance und gab die Marschroute vor. Aus einer geschlossenen 6:0:Abwehr sollten die schnellen Gegenstoß-Bewegungen der jungen Leipzigerinnen unterbunden und im Angriff die körperliche Überlegenheit des VfB ausgenutzt werden.Die ersten Minuten verliefen genau nach Plan. Ball um Ball konnte in der Abwehr erobert werden und im Angriff war es vor allem Marlen Adam, die aus dem Rückraum die Bälle im Tor des HCL versenkte (3:6). Die darauf folgende kleine Schwächephase des VfB nutzen die Leipzigerinnen aus, um wieder heranzukommen (10:10). Von diesem Zeitpunkt an gestaltete sich das Spiel ausgeglichen, keine Mannschaft konnte entscheidend davon ziehen. Mit 16:17 für den VFB ging es in die Kabinen.Die zweite Halbzeit begann katastrophal für den VfB. Im Angriff wurde der Ball ein ums andere mal leichtfertig vergeben, so dass die Leipzigerinnen ihre Konterstärke ausspielen und sich mit zwei Toren in Front setzen konnten (22:20).Doch der VFB kämpfte sich im wahrsten Sinn des Wortes wieder heran. Jede Spielerin stellte sich in Dienst der Mannschaft. Gelungene Spielzüge und ein starkes Abwehrverhalten waren nun zu sehen. In der Handballsprache ausgedrückt ging es jetzt dorthin „wo es weh tut“ – das eben, was man in einigen Spielen vor heimischen Publikum vermisste. Letztendlich stand am Ende ein verdienter Mannschaftserfolg. Der VfB liegt mit 18:16 Punkten damit auf Platz 5 der Tabelle und kann sich zunächst darüber freuen, dass der Klassenerhalt, und das war das eigentliche Saisonziel, nun schon fünf Spieltage vor Ende der Meisterschaftsspiele erreicht wurde. Das ist eine tolle Leistung und verdient Anerkennung für Spieler und Trainer.
(rro)
VFB spielte mit: St. Hübner; M. Beck (4), P. Wuthe (3), N. Beck, S. Zaunick (1), S. Mehnert (3), P. Biele (2), C. Haufe (1), M. Adam (8/3), A. Gersdorf (2), A. Heinrich, L. Behnisch (2), M. Wunderlich.
