Erste Heimniederlage in 2022 gegen den Tabellenführer
Zum Samstagabend standen sich der bis dato Tabellendritte und der Tabellenführer gegenüber. Bereits in den zwei letzten Trainingswochen wurden die Frauen des VfB Bischofswerda auf eine kompakte Abwehr eingestellt. Daher sollten insbesondere durch schnelles Umkehrspiel einfache Tore gelingen. In der Abwehr war viel Beinarbeit und mannschaftliche Geschlossenheit gefragt, um dem Gegner das Tore-werfen zu erschweren. Während diese Vorgabe über die gesamte Spielzeit gut umgesetzt werden konnte, wurde das Tempospiel nur selten zu einfachen Toren genutzt.
Döbeln fand sofort ins Spiel, konnte den ersten eigenen Angriff sofort nutzen und nach dem ersten Fehler im Angriffsspiel des VfB legten sie sofort zum 0:2 nach. Auch wenn im Anschluss der erste Treffer durch Paula Ott erzielt wurde, verlief das Angriffsspiel weiter schleppend. Ein Zwischenstand von 2:5 war nach neun Minuten die Folge. Im Anschluss konnten zwei weitere Torerfolge durch Anastasia Naboka und Emmie Schulz gefeiert werden, womit die Frauen aus Bischofswerda beim 4:5 nach elf Minuten in Schlagdistanz waren. In den folgenden zehn Spielminuten rieben sich die Gastgeber immer wieder an der aggressiven Abwehr und einer gut aufgelegten Torfrau der Gäste auf. Nur ein Tor, nach einem Siebenmeter, konnten die VfB-Damen in der Zeit erzielen. Der eigenen guten Abwehr war es aber zu verdanken, dass die Gäste noch nicht vorentscheidend davonziehen konnten (5:8). In der fälligen Auszeit wurde im Angriffsspiel nun mit dem siebten Feldspieler das Risiko erhöht. Nun konnten wieder bessere Chancen herausgespielt werden, allerdings war die Wurfquote weiterhin unbefriedigend. Somit konnten die Gäste bis zur Halbzeit ihre Führung bis auf 8:13 ausbauen.
Die Halbzeitansprache von Trainer Sebastian Hartmann war auffallend kurz. In der Abwehr sollte weiterhin die Motivation und die Laufbereitschaft hoch gehalten werden, im Angriff wurde bedeutend mehr Mut und Entschlossenheit gefordert.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit konnte, aufgrund des Überzahlspiels, Madeleine Lugenheim in Szene gesetzt werden. Die Abwehr stand weiterhin stabil, was zu einer Verkürzung zum 11:15 genutzt werden konnte. Im Anschluss konnte aber im Angriff, trotz Überzahlspiel, kein Druck ausgeübt werden. Die dadurch entstehenden Fehlpässe nutzte die HSG resolut und konnte bis zur 40. Spielminute auf 11:18 enteilen. In der erneut fälligen Auszeit wurde nochmal an den Kampfgeist appelliert. Dieser wurde im Anschluss von den Frauen des VfB auch gezeigt. In der Abwehr wurde um jeden Ball verbissen gekämpft, zudem konnte Torfrau Marleen Denecke zahlreiche Würfe entschärfen. Im Angriff war die Fehlerquote jedoch weiterhin zu hoch. Somit konnte der Vorsprung bis zum Spielende nur bis zum 21:24 verkürzt werden. Damit feierte die HSG Neudorf Döbeln, als die cleverere Mannschaft an dem Tag, den verdienten Sieg und konnte die Tabellenführung festigen. Für den VfB war es hingegen die erste Heimniederlage des Jahres im letzten Heimspiel in 2022.
„Heute standen wir uns größtenteils selbst im Weg. Gut erkämpfte Bälle wurden im Umkehrspiel zu oft einfach weggeschmissen. Auch die Wurfausbeute war nur unzureichend, um in einem solchen Spiel Punkte mitzunehmen. Zudem fehlte uns in einigen Situationen auch das nötige Spielglück. Dennoch können wir stolz auf unsere Abwehrleistung und Moral sein. Zudem stehen wir mit zwölf Punkten deutlich im Soll und Haben in den verbleibenden zwei Spielen der Hinrunde, noch die Möglichkeit weitere Punkte zu holen.“ Das kommende Auswärtsspiel wird jedoch beim Oberligaabsteiger aus Rückmarsdorf keine leichtere Aufgabe. Insbesondere in eigener Halle konnten diese schon für Überraschungen sorgen.
VfB Bischofswerda: Marleen Denecke (im Tor), Leandra Gierth (1), Julia Ozimkowska (4/3), Madeleine Lugenheim (2), Paula Ott (5), Mareike Jokusch (1), Anastasia Naboka (4/2), Sophia Merkel, Emmie Schulz (2), Tina Ludewig-Hermsdorf (2), Nele Eisold