Wer die wenigen Spiele der Saison 2020/2021 verfolgt hat, wird eine Spielerin auf dem Spielfeld vermisst haben. Die Gründe dazu und weitere Einblicke unserer Carolin erfahrt ihr in den kommenden Zeilen.
Hallo Carolin, die vier Spiele vor dem Abbruch konntest du verletzungsbedingt leider nicht mitwirken. Was war passiert und was macht der Genesungsprozess?
Ja, letztes Jahr hat dann auch mich das Handballer-Leiden Nr.1 ereilt und ich habe mir bei einem Vorbereitungsturnier in Weißenborn das Kreuzband gerissen. Da ich berufliche Verpflichtungen hatte, musste die OP etwas warten und fand erst vor einigen Tagen statt. Ich habe alles gut überstanden und hoffe jetzt, dass der Genesungsprozess möglichst reibungslos verläuft.
Wie bist du zum Handball gekommen?
Da ich aus einer sportbegeisterten Familie komme und alle Familienmitglieder in Sportvereinen aktiv sind oder waren, wollte auch ich im Alter von acht Jahren einem Verein beitreten. Die Wahl fiel dabei relativ schnell auf Handball – ganz nach dem Vorbild meiner großen Schwester Marlen, die damals schon länger beim BLV Bautzen erfolgreich aktiv war. Weil dieser Verein jedoch keine Jugendmannschaft in meiner Altersklasse hatte, verschlug es mich zum HV Schwarz-Weiß Sohland, bei dem ich die gesamte Jugend durchlief und viele schöne Handballjahre erleben durfte.
Du bist eine der „dienstältesten“ Spielerinnen beim VfB. Wie hast du die Entwicklung der Mannschaft wahrgenommen und was zeichnet die Mannschaft besonders aus?
Das hört sich für mich sehr verrückt an – gefühlt ist es noch nicht so lange her, dass ich mit 16 Jahren den Sprung von der Sohländer B-Jugend zu den Schiebocker Frauen machte. Marlen machte mir damals Mut, es zu probieren und auch der damalige Trainer Stefan Herzog sah Potenzial. Ich habe den Schritt nie bereut und bin sehr froh, Teil der Bischofswerdaer Handballfamilie geworden zu sein. Die Mannschaft hat sich in den vielen Jahren natürlich oft verändert und gewandelt, Trainer und Trainerinnen kamen und gingen, Aufstiege und Abstiege bildeten Höhen und Tiefen – was jedoch über all die Jahre blieb, waren die tollen Mädels und das Mannschaftsklima, was für mich immer das Wichtigste und Beste an dem Sport war. Besonders dankbar bin ich dabei für die Zeit, in der ich mit meiner Schwester zusammenspielen konnte, dass viele meiner Sohländer Jugendfreundinnen auch ihren Weg zu Bischofswerda fanden (Annegret, Leni, Maika) und dass ich viele Jahre mit so tollen Menschen wie Jeannie, Nadine oder Martina zusammenspielen durfte.
An welche Spiele erinnerst du dich besonders gern?
Tatsächlich erinnere ich mich an einzelne Spiele meist gar nicht so genau, was mir viel mehr in Gedanken bleibt, sind die vielen tollen und witzigen Momente rings herum. Ob wir zu siebt mit zwei Torhütern nach Markranstädt zum Tabellenersten fuhren oder voller Vorfreude den VfB-Bus fürs Beachhandballturnier packten – der Spaß blieb nie auf der Strecke. Für mich haben die Butterbergschönheiten schon immer ausgemacht, dass viele, oft ganz verschiedene Mädels, gemeinsam lachten, kämpften, zweifelten, gewannen, verloren, Sekt tranken, Tore warfen, schwitzten und dabei echt gute Freunde wurden.