VfB-Damen auch in nächster Saison in der höchsten Spielklasse Sachsens –
Am letzten Spieltag der Saison empfingen die Bischofswerdaer Sachsenligisten den Mitabstiegskandidaten Zwickau im heimischen Wesenitzsportpark. Nach zahlreichen Vorbereitungen, die üblicherweise den letzten Heimspieltag unterstreichen, wollten alle das eigentliche Ziel, die letzten zwei wichtigen Punkte im Kampf um den Klassenerhalt zu holen und damit das entscheidende Spiel der Saison zu gewinnen, nicht vergessen. Die Zeichen standen gut. Hatte man doch das Hinspiel mit 27:19, bei erheblicher Personalnot, klar für sich entschieden. Auch das Aufgebot der VfB-Damen mit voller Bank ließ gutes verheißen. Mit diesen positiven Eindrücken und beflügelt von den vergangenen zwei Siegen starteten die VfB-Frauen in das Spiel. Doch was die Zuschauer nach dem Anpfiff miterlebten glich nicht im Entferntesten dem Vorgenommenen und auch nicht der Spielweise, wie sie in den vergangenen Spielen gezeigt wurde. Die Bischofswerdaer wirkten blockiert und nervös. Weder in der Abwehr noch im Angriff konnte die zuletzt gewohnte Spielstärke gefunden werden. Bereits nach 5 Minuten, bei einem Stand von 1:4, sah sich Trainerin A. Wohlrab gezwungen die erste Auszeit zu nehmen und ihr Team gehörig wach zu rütteln. Die mahnenden Worte seitens der Trainerin zeigten jedoch zunächst keine Wirkung, so dass der souverän aufspielende SV Chemie Zwickau über ein 3:9 bis zum Pausenstand von 7:13 davon ziehen konnte. Angela Wohlrab verlangte nun von ihrer Mannschaft die nötige Initiative und Courage jeder Einzelnen um das Spiel endlich in die VfB-Hand zu nehmen. Jeder wusste, dass das kein leichtes Unterfangen wird, aber war sich dessen bewusst, dass nur ein erheblicher Ruck durch die Mannschaft jetzt noch ein kleines Wunder vollbringen kann. Auch wollte man die zahlreich erschienen Fans und Sponsoren nicht enttäuschen, sondern über Kampfeswillen und Spielstärke für die entgegenbrachte Treue und Unterstützung in der vergangenen nervenraubenden Saison danken.Nach der Halbzeitpause dominierten Fehler auf beiden Seiten, so dass zunächst weder Zwickau ihre Führung ausbauen, noch die VfB-Frauen ihren Rückstand aufholen konnten. Jedoch wurde deutlich, dass die Abwehr auf Seiten des VfB nun aggressiver agierte und somit der ein oder andere Angriff der Gegner vereitelt werden konnte. Mit dem Stand von 10:16 nahm Bischofswerda alle Konzentration und Kraft zusammen und es gelang durch schnelle Gegenstöße und eine sich immer weiter festigende Abwehr auf ein 15:17 zu verkürzen. In dieser Phase verletzte sich D. Schiller an der Schulter und musste das Spielfeld verlassen. Geschockt von dem Ereignis wurde der Kampfeswillen der Gastgeber aber zusehend gestärkt. Mit dem Bewusstsein die vergangenen Spielminuten nicht rückgängig machen zu können begann in der 45. Minute nun endlich der Kampf um die Punkte und den sicheren Klassenerhalt, der den Spielstand bis zu einem 19:20 verkürzen lies. Zwickau realisierte dies und versuchte die Zeit für sich zu nutzen und ihre Angriffe auszuspielen. Dies gelang ihnen teilweise und durch sicher verwandelte Siebenmeter konnte der Vorsprung gehalten werden. Die Chance den Ausgleichstreffer zu erzielen kam für die Schiebockerinnen in den letzten zehn Sekunden der Partie. Sie blieb aber leider ungenutzt.
Unbändige Freude herrschte dennoch- allerdings nur auf Seiten der Zwickauer, die durch ein überzeugendes Spiel den sicheren Klassenerhalt den Bischofswerdaerinnen entlocken konnte. Nun hieß es zittern und hoffen, dass die anderen Mannschaften der Abstiegszone für den VfB gespielt und ihre jeweiligen Partien verloren haben. Als sollte es ein Denkzettel sein, dauerte es gefühlte Stunden bis die Frauen Gewissheit über den Verbleib in der Sachsenliga erlangten. Erst ein Anruf bei dem Trainer der HSG Döbeln brachte die lang ersehnte positive Nachricht, die der Hallensprecher sogleich der ganzen Halle lauthals verkündete: „WIR SIND WEITERHIN IN DER SACHSENLIGA!“. Nun fiel alle Anspannung ab und die Frauen feierten mit Trainern und ihren Fans. Auch wenn der ein oder andere machbare Sieg innerhalb der Saison die Entscheidung hätte eher herbeiführen können, waren alle glücklich und erleichtert über den Ausgang dieses Abends und auch ein wenig stolz darauf, dass diese nervenaufreibende Saison mit dem erheblichen Personalmangel endlich sein glückliches Ende fand. Auf diesem Wege möchte sich die gesamte Mannschaft bei ihrer Trainerin Angela Wohlrab für die letzten zwei Jahre und all die Mühe recht herzlich bedanken und wünscht ihr alles Gute für die Zukunft.
Ein weiterer großer Dank gilt allen Fans und Sponsoren, die trotz des vielen Auf und Ab stets zu der Mannschaft gehalten und an uns geglaubt haben.Nun bleibt erst einmal ein wenig Zeit um das Erlebte zu verarbeiten und die ein oder anderen Blessuren auszukurieren, bis es im September wieder heißt: „Willkommen zum Sachsenligaspiel des VfB Bischofswerda.“
(NB)
Es spielten:
R. Klaus; St. Hübner; M. Beck, P. Wuthe; N. Beck (2); S. Zaunick (2); S. Mehnert (2); A. Förster; M. Adam (7/2); A. Gersdorf (3); C. Adam (2), D. Schiller (3); N. Hoffmann