Mit kämpferischen Einsatz die Tür zur Meisterschaft geöffnet
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SG Zschorlau/Schneeberg – VfB 1999 Bischofswerda HC 26:27 (12:11)

Bereits vor Saisonbeginn sorgte diese Ansetzung für Unverständnis bei den Verantwortlichen des VfB 1999 Bischofswerda. Trotz Ansetzung am selben Tag um 14:30 Uhr in Zwickau wurde das Spiel ohne Rückfrage auf den gleichen Tag gelegt. Von Seiten des Verbandes gab es die Vorgabe, dass Spiele mit Beteiligungen von Mannschaften des MHV-Pokal nur nach Rücksprache sonntags angesetzt werden dürfen. Zunächst stand für den 15. März 2025 keine Halle zur Verfügung, einen Heimrechttausch lehnten die Verantwortlichen der SG jedoch ab. Plötzlich sollten Zweitspielrechte der Grund für die Ansetzung am Sonntag sein. Insbesondere für die Jugendbundesliga, in der zwei Spielerinnen der Erzgebirgerinnen aktiv sind, wurde der Spielplan für die Pokal-/Meisterschaftsrunde aber erst im Januar 2025 nach der Vorrunde erstellt. Ebenfalls zeigten sich einige Verantwortliche der SG nach dem Hinspiel bereits als schlechte Verlierer. Bilder wurden mit Unwahrheiten kommentiert und eine neutrale Spielleitung wurde auch in Frage gestellt. Zum Glück war das Spiel auf „solidsport“ für jeden zugänglich und auch der ein oder andere Schiedsrichterbeobachter konnte den damaligen Spielbericht nur mit einem Kopfschütteln zu Kenntnis nehmen.

Für Brisanz war von Seiten der Gastgeber somit bereits vor dem Spiel mächtig gesorgt worden. Für die VfB-Mädels sollte dies aber nur zusätzlicher Ansporn nach dem 28:19-Hinspielerfolg sein. Mit der nötigen Ruhe, einer notwendigen Portion Respekt und dem klaren Fokus auf das Spiel sollte die Begegnung angegangen werden. Zudem hatte man im Hinterkopf, dass selbst bei einer Niederlage mit neun Toren die Sachsenmeisterschaft weiter möglich ist. Dennoch wurde das Unterfangen durch die krankheitsbedingten Ausfälle von Amelie Wehner, Linda Hartmann und Laila Mejia sowie der ein oder anderen angeschlagenen Spielerin nicht gerade erleichtert.

Zu Beginn zeigten sich die VfB-Mädels im Angriff ungewohnt fehlerbehaftet. Sowohl technische Fehler als auch Fehlwürfe begünstigten eine 1:4-Führung der Gastgeberinnen. Im Anschluss kämpften sich die Bischofswerdaerinnen ins Spiel und konnten im Angriff durch Tore von Leni Meißner und Larissa Klose erste spielerische Akzente setzen. Melina-Jolie Lalurny konnte nach 15 Spielminuten vom Siebenmeterpunkt wieder zum 7:7 ausgleichen. In der Folgezeit konnten die Erzgebirgerinnen stets vorlegen, der VfB hielt aber stets den Anschluss und konnte wiederholt den Ausgleich erzielen. Dennoch war insbesondere im Angriffsspiel weiter Sand im Getriebe. Gegen die teilweise in 6:0-Deckung spielenden Schneebergerinnen agierten die Schiebockerinnen wenig druckvoll, wodurch zur Halbzeit ein knapper 11:12-Rückstand die logische Konsequenz war. Dennoch hatte die Mannschaft die Sachsenmeisterschaft weiter in eigener Hand und die Vorgaben für die zweite Halbzeit wurden in der Halbzeitpause angesprochen. Es sollte mit mehr Tempo gespielt werden und insbesondere mehr in die Tiefe gegangen werden.

Die zweite Halbzeit begann auch sehr vielversprechend. In der Deckung wurden technische Fehler provoziert und die anschließenden Ballgewinne wurden durch Leni Meißner und Frigga Boden sicher verwandelt. Zudem setzte nun auch Helene Lieschke, welche zu den angeschlagenen Spielerinnen gehörte, Akzente. Verdienter Lohn dieser guten Phase war eine 17:13-Führung. Allerdings gab sich der Zweitplatzierte, der SG Schneeberg/Zschorlau nicht auf. Auch wenn sie die Sachsenmeisterschaft in ihrem Vorbericht angeblich bereits abgehakt hatten, wollten sie dem VfB die erste Saisonniederlage beifügen. Beim 17:16 waren sie auch wieder in Schlagdistanz und beim 21:21 waren sie endgültig wieder im Spiel. Die Bischofswerdaerinnen konnten nun aber durch Larissa Klose und Melina-Jolie Lalurny immer wieder vorlegen. Helene Lieschke konnte fünf Spielminuten vor Ende wieder auf zwei Tore zum 25:23 erhöhen. Zudem erwies sich auch Kristin Dammer als entscheidender Rückhalt und konnte wichtige Bälle entschärfen. Aber auch in der Abwehr wurde bis zum Umfallen gekämpft und wichtige Ballgewinne konnten erzielt werden. Am Ende wurde die knappe Führung mit 27:26 ins Ziel gebracht und die weiße Weste bleibt fleckenfrei. Mit dem Auswärtssieg fehlen nun aus den verbleibenden drei Spielen nur noch zwei Punkte zum Meistertitel.

„Unser Spiel war heute mehr von Krampf und Kampf geprägt, welchen wir aber ab der fünften Spielminute angenommen haben. Spielerisch blieben wir vielleicht einiges schuldig, dennoch geht der Sieg für meine Mannschaft absolut in Ordnung, da sie stets als Mannschaft auftrat und alles für das große Ziel gegeben haben. Für mich aber absolut unverständlich ist das Verhalten des Übungsleiters der Gastgeber zum und nach Spielende. Meinen Spielerinnen wollte er das Lachen verbieten und mir wurde der Handschlag verwehrt. Hier sollte man bei aller Brisanz Größe und sportliche Fairness zeigen, insbesondere beim Kindersport,“ äußerte sich Trainer Sebastian Hartmann nach dem Spiel. Am kommenden Wochenende kann die Sachsenmeisterschaft unter Dach und Fach gebracht werden. Bei einem Sieg gegen den Görlitzer HC können die VfB-Mädels nicht mehr von der Tabellenspitze verdrängt werden.

Es waren erfolgreich: Kristin, Maya, Luci, Emma, Annalena, Helene, Larissa, Josi, Frigga, Melina-Jolie, Leni, Jette

Bilder (c) Falk Forgbert und Olaf Gabler

 

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