Dem Spitzenreiter einen Punkt abgerungen . . .
Am heutigen Sonntag ging es für unsere Frauen zum derzeit Erstplatzierten, nach Marienberg. Die Gefühle bei unseren Mädels waren eher skeptisch als optimistisch. Doch Trainer Sebastian Hartmann versteht es immer wieder, die unguten Gedanken bei den Mädels zu zerstreuen.
Es ging von Anfang an auf beiden Seiten zur Sache. Marienberg ging in Führung. Der Ausgleich fiel durch Tina T. L. Hermsdorf. Es entwickelte sich jetzt ein schnelles und spannendes Sachsenliga-Spiel. Mittels einer starken Abwehr konnten wir die Gastgeber gut in Schach halten. Durch das Abfangen einiger Angriffe eröffneten sich immer wieder Konterchancen für unsere Mädels, die diesmal auch genutzt wurden. Die „Torschützin vom Dienst“ bei den Gastgebern, Pocris, kam auch nicht wie gewohnt zur Entfaltung und das wurmte sie vermutlich sehr, denn sie trat in Hälfte Zwei dann auch noch richtig negativ in Erscheinung – dazu aber später.
Zum Ende der ersten Halbzeit kam es bei unseren Mädels zur Häufung von Fehlern, die Marienberg zur knappen 15:13 Halbzeitführung nutzte.
Die Pause wurde von Trainer Hartmann nochmals dazu genutzt, unseren Mädels ihre Möglichkeiten aufzuzeigen.
Im zweiten Abschnitt gelangen uns die ersten beiden Angriffe, welche jeweils mit Siebenmeter-Toren von Fenja Sauer abgeschlossen wurden, womit es 15:15 stand. Leider wurden in der Folgezeit einige gute Chancen nicht genutzt – mehrfache Pfostenwürfe. Die Konsequenz davon war, dass sich Marienberg auf drei (21:18) und dann sogar auf fünf Tore (23:18) absetzen konnte. Es musste eine Auszeit her. Trainer Hartmann zog diese auch. Durch Tina L. Hermsdorf und Doreen Zerbst gelang uns bis zur 43. Spielminute wieder der Anschluss, zum 23:21. Eine doppelte Überzahl brachte uns sogar das 23:22. Marienberg konterte und eben die, bereits eingangs erwähnte, Spielerin Pocris vom HSV hatte eine klare Torchance. Sie setzte aber den Wurf neben das Tor. Es kam zum Zusammenprall mit unserer Torfrau Marleen Denecke. Als beide wieder aufstanden bespuckte diese Spielerin unsere Marleen. Der Schiedsrichter sah dies und zeigte der Marienberger Spielerin dafür die Blaue Karte, was eine Disqualifikation mit Bericht nach sich zieht. Jetzt wurde es ein Spiel auf Biegen und Brechen. Unsere Mädels erkannten nun ihre klare Chance, der Ausgleich wollte aber trotzdem nicht fallen. Katharina Bauer erzielte zwei schöne Tore von außen. Fenja versenkte wiederum zwei Siebenmeter. Nun hatten wir das Glück, dass Marienberg einen Strafwurf nicht im Tor unterbringen konnte, aber der nächste Siebenmeter von Fenja im Kasten von Marienberg einschlug. Damit stand es in der 59.Minute 28:28. Marienberg fand in der angebrochenen letzten Minute nochmals eine Lücke in unserer Deckung und erzielte das 29:28. Unser Trainer reagierte und nahm seine letzte Auszeit. Ein Spielzug wurde angesagt und so auch durch unsere Mannschaft umgesetzt. Katharina Bauer wurde angespielt und konnte den Ball aus spitzem Winkel im Gastgebertor versenken. Der vielumjubelte Ausgleich war geschafft. Mit einem wirklich couragierten Auftritt erkämpften sich unsere Frauen einen wichtigen Punkt. Auch Trainer Hartmann war von der Leistung seiner Mannschaft angetan: „Die Mannschaft hat sich heute für eine starke kämpferische Einstellung voller Leidenschaft und Teamgeist mit dem gewonnenen Punkt selbst belohnt. Auch wenn die Fehlerquote immer noch hoch war, bin ich stolz auf meine Mannschaft, die bis zum Umfallen gekämpft hat. Meine Vorgaben in der Abwehr wurden fast immer umgesetzt. Dabei möchte ich unsere Luise Lösche, die im Deckungszentrum viele Ballgewinne generierte und die gegnerische Kreisläuferin in den Schatten stellte hervorheben. Nun hoffe ich auf das kommende Wochenende, dass in eigener Halle gegen Zwickau endlich der Knoten platzt – doch auch sie werden die heutige Niederlage wieder wettmachen wollen“. (mvp)
Es spielten: M. Denecke, M. Burkhardt, F. Sauer (1/6), K. Bauer (5), J. Ozimkowska (3), D. Zerbst (7), A. Lugenheim (1/1), H. Hennig (1), L. Lösche, T. L. Hermsdorf (4)