SC Hoyerswerda – VfB 1999 Bischofswerda 24 : 22 (13 : 9)
Der Tabellenplatz des SC Hoyerswerda vor Beginn dieses Spiels (letzter Platz mit 3:11 Punkten) war wohl für die Frauen des VfB Anlass, den Gegner zu unterschätzen. Sieht man genauer hin, so hatten die Gastgeber aber viele Punktspiele knapp verloren. Im Pokal hielten sie gegen den Oberligisten SV Marienberg lange gut mit, um am Ende mit 20:24 aus diesem Wettbewerb auszuscheiden. Zudem war für den VfB an diesem Tag die Chance groß, zwischen sich und den Verfolgern im Kampf um den Meistertitel einen Drei-Punkte-Vorsprung zu legen. Die Frauen des SC Hoyerswerda kamen voll motiviert und entschlossen auf das Spielfeld. Die mitgereisten Fans des VfB trauten ihren Augen kaum, als es nach nur sechs Minuten schon 5:0 für den SC hieß. Das war Grund genug, um vom Trainer Frank Melzner eine schon zeitige Auszeit zu nehmen. In der kurzen Ansprache mahnte der Trainer seine Frauen, den Gegner energischer anzunehmen und die Angriffe schneller vorzutragen. Dem VfB gelang es aber nicht, den Vorsprung der Gastgeber zu verkürzen. Ein wenig Pech mit mehreren Pfostenwürfen kam noch dazu. Der SC Hoyerswerda aber ließ sich nicht beirren. Aus dem Rückraum warf vor allem Laura Rosemann insgesamt 9 Tore, viele davon eben einfach zu unbedrängt von er Schiebocker Abwehr. Romy Klaus im Tor des VfB, welche sich im Verlauf des Spiels steigerte, konnte gegen diese Würfe auch nichts mehr ausrichten. Nach der Halbzeit kam der VfB etwas besser in das Spiel. Man hatte den Eindruck, dass der SC Hoyerswerda jetzt konditionell etwas abbaute. Die Angriffe der Gastgeber wurden nicht mehr so flüssig wie in der ersten Hälfte vorgetragen. Der VfB profitierte davon und kam durch einige schnelle Kontertore erstmals in Führung (15:14). In dieser Phase hätte der VfB den Vorsprung erhöhen können. Das gelang nicht, weil sie zu hastig und unkonzentriert den Abschluss suchten. Dazu kam, dass die ganze rechte Seite des VfB (Franziska Brinckmann, Anne Gersdorf) einen rabenschwarzen Tag hatten, was den Trainer dazu brachte, das Comeback von Anett Förster nach langer Verletzungspause einzuleiten. Das ist erfreulich, änderte aber am Spiel des VfB nichts. Unverständlich bleibt auch die Tatsache, dass für ein solches Verbandsligaspiel, Schiedsrichter aus dem Spielbezirk eingesetzt wurden. Die beiden unsicher agierenden Schiedsrichter aus Niesky waren dem Tempo der Frauen ganz einfach nicht gewachsen. Beweis dafür war, dass sie mehrmals die falschen Spielerinnen zur Zeitstrafe schickten. An der Niederlage des VfB waren sie allerdings nicht Schuld. Die Diskrepanz des VfB zwischen Heimspiel- und Auswärtsspielqualität ist deutlich. Ein kleiner Trost blieb dann doch noch, denn man erfuhr nach Spielende, dass der bisherige Spitzenreiter Rödertal/Weinböhla in Riesa die Punkte lassen musste. Damit bleibt der VfB nach Minuspunkten gerechnet zunächst in Führung. Das Spitzenspiel in zwei Wochen in Bischofswerda wirft seine Schatten voraus.
(rro)
Der VfB mit:
R. Klaus, St. Hübner; M. Adam (8/3), M. Beck (5), P. Wuthe (5/2),F. Brinckmann, S. Mehnert (2), L. Behnisch (1), M. Wunderlich (1), A. Gersdorf, A. Heinrich, A. Förster.