Ein Spiel für die Zuschauer
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SV Hoyerswerda – VfB Bischofswerda 35:35 (19:20)

Bereits im Vorfeld war Trainer Sebastian Hartmann klar, dass das Spiel kein Selbstläufer wird und man sich keinesfalls von der Tabellenkonstellation blenden lassen durfte. Zum einen traten die SC-Damen in dieser Saison nur äußerst selten in Bestbesetzung auf und mussten sich damit oft mit einem Rumpfkader geschlagen geben. Ebenfalls waren die Spiele in 2023 – mit Ausnahme der Auswärtsbegegnung in Schneeberg – stets knappe Angelegenheiten. Zum anderen hatte man selbst mit Ausfällen zu kämpfen, die letzten Auftritte waren nicht überzeugend und die Trainingsumstände waren in den letzten Wochen aufgrund diverser Ausfälle nicht ideal. Dennoch sollte mit der entsprechenden Einstellung der zweite Sieg im laufenden Kalenderjahr eingefahren werden, um baldmöglichst einen Haken hinter das Saisonziel Klassenerhalt setzen zu können.

Der Start verlief auch gleich sehr vielversprechend. Trotz frühem Unterzahlspiel konnte durch zwei Tore von Paula Ott und einem verwandelten Strafwurf von Sophia Merkel aus einem 1:1 eine 1:4 Führung erspielt werden. Doch bereits in der Folgezeit zeigte sich das Manko an dem Tag auf Seiten des VfB Bischofswerda. Statt wie vorgegeben diszipliniert in der Defensive zu spielen, wurde den gegnerischen Angreiferinnen durch überhastetes Vorgehen zu viel Raum gegeben. Diese Einladungen ließen sich die Gastgeber nicht entgehen und beim 10:7 nach einer viertel Stunde war eine erste Justierung notwendig. Die Auszeit brachte in das Abwehrverhalten kurzzeitig Struktur und die entstehenden Ballgewinne, wurden insbesondere durch Leandra Gierth, zum erneuten Ausgleich genutzt. Durch anschließende Undiszipliniertheiten mit damit einhergehenden Zeitstrafen für den Gastgeber konnte auch eine erneute Führung erspielt werden (16:18). Doch anstatt bei doppelter Überzahl geduldig die Führung auszubauen, wurden den Zusestädterinnen zwei einfache Tore zum erneuten Ausgleich ermöglicht. Kurz vor der Pause konnte die an dem Tag überragende Julia Ozimkowska den zwanzigsten Treffer für ihre Mannschaft erzielen, was gleichzeitig eine 19:20 Pausenführung bedeutete. In der Kabine wurden die zahlreichen Fehler in der Abwehr angesprochen. Das Angriffsspiel konnte sich, nicht zuletzt aufgrund der Trefferanzahl, hingegen sehen lassen.

Die ersten beiden Spielminuten der zweiten Halbzeit agierten beide Mannschaften nervös. Die Bischofswerdaerinnen legten ihre Nervosität jedoch als erstes ab. Durch jeweils zwei Treffer von Julia Ozimkowska und Emmie Schulz wurde die Führung auf 20:24 ausgebaut. In der Abwehr verteidigten die Mädels nun endlich entsprechend den Vorgaben und mit Helen Scheumann hatte man zudem noch einen sicheren Rückhalt. Auch eine frühe Auszeit der SC-Bank konnte die gute Anfangsphase in der zweiten Halbzeit nicht stoppen und beim 21:26 betrug die Führung erstmals fünf Tore. In der Folgezeit war nun aber im Angriffsspiel irgendwie der Wurm drin. Fehlwürfe und technische Fehler wechselten sich ab. Einzig und allein Anastasia Naboka konnte in dieser Phase zwei wichtige Tore erzielen. Somit konnten die Gastgeber in Spielminute 53 erstmals in der zweiten Halbzeit wieder ausgleichen (30:30). Der SC hatte nach zwei weiteren Zeitstrafen für den VfB das Momentum auf seiner Seite und konnte zwei Minuten vor dem Ende selbst in Führung gehen (34:33). Auch der schnelle Ausgleich wurde mit der erneuten Führung 30 Sekunden vor Spielende beantwortet. Doch auch diese Führung konnte durch Madeleine Lugenheim ausgeglichen werden und der letzte Angriff der Gastgeber endete im Abwehrblock, womit 60 umkämpfte und torreiche Minuten keinen Sieger hervorbrachten.

„Nachdem zuletzt unser Angriffsspiel nicht zwingend genug war, haben wir heute einen Schritt nach vorn getan. Die Mädels haben besonders in der zweiten Halbzeit gut gekämpft und sich den Punkt redlich verdient. Für die Zuschauer war dies sicher ein mitreißendes und umkämpftes Handballspiel, was am Ende auch keinen Verlierer verdient hat. Nur, dass wir mit dem Punkt besser leben können. Beim SC Hoyerswerda wird nun sicher auch das letzte Fünkchen Hoffnung auf den sportlichen Klassenerhalt schwinden. Wenn man das Spiel heute gesehen hat, ist das wirklich sehr schade.“ äußerte sich Trainer Sebastian Hartmann nach dem Spiel. Am Samstag steht nun das Spiel gegen die Mannschaft der Stunde aus Marienberg um 18.00 Uhr in der Sporthalle am Flughafen auf dem Programm. Der Sieg am vergangenen Wochenende gegen Tabellenführer Schneeberg war der sechste Sieg in Folge für die Mannschaft aus dem Erzgebirge. Unterstützung können daher die VfB-Damen besonders gut gebrauchen.

VfB Bischofswerda: Helen Scheumann (im Tor), Leandra Gierth (3), Julia Ozimkowska (13/2), Madeleine Lugenheim (2), Paula Ott (3), Nicole Hoffmann, Mareike Jokusch (1), Anastasia Naboka (5), Sophia Merkel (2/2), Emmie Schulz (6), Nele Eisold.

 

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