SC Hoyerswerda – VfB Bischofswerda 27:44 (15:22)
Der dritte Spieltag der noch jungen Regionalliga Sachsen führte die Spielerinnen von Trainer Sebastian Hartmann zum Derby nach Hoyerswerda. Der ansässige SC konnte eines der wenigen Qualifikationstickets ergattern und musste nach dem Auftakterfolg gegen den Görlitzer HC eine Niederlage beim VfL Meißen einstecken. Trotz der zahlreichen Vorschusslorbeeren für die Heimmannschaft auf deren sozialen Medien, war die Mannschaft des VfB klarer Favorit. Wichtig war jedoch, von Beginn an konzentriert und mit der notwendigen Seriosität zu Werke zu gehen und in der Abwehr mit einer kompakten Spielweise gegen zu halten.
Die Anfangsphase gehörte dann auch gleich den Gästen und nach fünf Spielminuten stand eine 2:5 Führung zu Buche. Im Anschluss schlichen sich jedoch zahlreiche Unkonzentriertheiten in das Spiel der VfB-Mädels. Zum einen sorgte die sehr großzügige Auslegung der Dreischrittregelung zu Irritationen im Abwehrspiel, zum anderen wurden die Spielerinnen aus dem Zuschauerbereich durch unsachliche und für ein Jugendspiel absolut indiskutable Beleidigungen aus dem Konzept gebracht. Hier sollte sich der Heimverein hinterfragen, ob die Personen, von welchen die getätigten Ausdrücke stammen, in einer Sporthalle erwünscht sind. Der Einfluss auf die VfB-Mädels war aber hinreichend. Neben Tränen in den Augen schmolz auch der Spielstand bis zum 8:9. Dieser Spielstand war dann aber auch ein kleiner Motivationsschub, da die Tore von Leni Meißner, Helene Lieschke und Melina-Jolie Lalurny für eine 8:12 Führung und für die erste Auszeit der Gastgeber sorgten. Diese wurde vorrangig genutzt, um die Mannschaft zu beruhigen und die Konzentration wieder auf das eigene Spiel zu legen. Auch wenn in der Abwehr weiterhin nicht konsequent verteidigt wurde, kam der VfB im Angriff durch Tore von Laila Mejia, Linda Hartmann und Larissa Klose zu zahlreichen Treffern und zu einem beruhigenden 15:22 Pausenstand.
In dieser wurde nochmals darauf hingewiesen, sich ausschließlich auf das eigene Spiel zu konzentrieren. Eine Forderung, die für diese Altersklasse sicher keine einfache darstellt. Nach Anpfiff der zweiten Halbzeit waren die Spielerinnen aus Bischofswerda auch gleich hellwach und konnten durch Tore von Larissa Klose, Helene Lieschke, Annalena Marschner und Jette Eisold den Vorsprung ausbauen (20:32). Durch den komfortablen Vorsprung wurde nun munter gewechselt und alle Spielerinnen konnten ihre Einsatzzeit nutzen und mit teilweisen tollen Toren glänzen. Leni Meißner zeigte nun auch ihr Können von der Mittelposition und Amelie Wehner nutzte nun die Lücken auf der linken Seite für tolle Tore. Am Ende konnten die VfB-Mädels nach einer insgesamt durchwachsenen Leistung einen deutlichen 27:44 Auswärtserfolg feiern und bleiben damit auch nach dem dritten Spiel der noch jungen Saison auf dem ersten Tabellenrang.
„Für die Mädels war dies heute ein emotional sehr anstrengendes Spiel. Bei einigen Beleidigungen der Zuschauer wurde eine Grenze ganz deutlich überschritten und ich hoffe, dass dies für die entsprechenden Personen Konsequenzen hat. Wir betreiben die schönste Sportart der Welt, die insbesondere vom Fairplay lebt. Vulgäre Sprachausdrücke haben im Handballsport und ganz besonders bei Kindern, keine Toleranz verdient. Das wir trotz der Umstände und einer eher durchwachsenen Leistung am Ende sehr deutlich gewinnen, zeigt das Potential der Mannschaft und macht mich auch sehr stolz“, äußerte sich Trainer Sebastian Hartmann nach dem Spiel.
Es waren erfolgreich: Kristin, Amelie, Luci, Emma, Linda, Annalena, Laila, Helene, Larissa, Josi, Frigga, Melina-Jolie, Leni, Jette
Luci in der Verteidigung, (c) Falk Forgbert
Leni bei Torwurf, (c) Falk Forgbert
Die Bank bejubelt einen erfolgreichen Angriff, (c) Falk Forgbert
Es ist vollbracht – der 3. Sieg im dritten Ligaspiel, (c) Falk Forgbert