Auswärtssiege in Radeberg nun keine Utopie mehr!
Im Juni 2013 machten wir unsere ersten Erfahrungen mit der Jugendmannschaft unseres Jahrgangs vom Radeberger SV. Damals traten wir als B-Jugend zur Kreisspartakiade in Sohland an und mussten uns unter anderem mit ebendiesen Radebergern, zu dem Zeitpunkt noch NSG Union Dresden, messen. Aus dieser Partie zeichneten sich dann auch die Spiele der Folgejahre ab, denn wir verloren haushoch und bekamen auch in den Spielzeiten danach regelmäßige Klatschen. Ehe wir dann vor einem halben Jahr den sensationellen ersten Sieg feiern konnten und damit eine lange Leidenszeit vorbeiging. Nun stellte sich natürlich die Frage, ob das auch in dieser Saison machbar sein würde. Mit dem Selbstvertrauen aus dem letzten Spiel reisten wir dafür ins BSZ nach Radeberg.
Zugegeben war es vor Anpfiff etwas schwer auszumachen, wer denn nun Favorit ist. Auf der einen Seite waren da die Radeberger, super gestartet mit einem 20:34-Auswärtssieg. Doch mit dem Fehlen der Rückraumstützen Nick Naumann und Tim Pietschmann waren die Hausherren erheblich geschwächt. Zudem verstärkten uns erstmals in dieser Saison Leonhard Römer und Neuzugang Tommy Stübner, doch fast die Hälfte unserer Spieler war gesundheitlich angeschlagen. Insofern konnte man gespannt sein. Und der Start ließ dann auch gleich an unser Spiel gegen Eibau erinnern, denn aus einer sicheren Abwehr heraus konnten wir im Vorwärtsgang die Lücken beim RSV nutzen und mit 2:6 in Führung gehen. Auch in der Folgezeit präsentierten wir uns im Angriff treffsicher, was nicht zuletzt an Paul Krebs lag, der, trotz Erkrankung, eine famose kämpferische Leistung zeigte und mit tollem Zweikampfverhalten Lücken für Mitspieler riss oder selbst das Tor erzielte. So fanden wir auch Mittel gegen die Manndeckung für Mittelmann Leopold Plüschke und trafen, flexibel von allen Positionen, 18 Mal in Hälfte eins. Lediglich in der Abwehr hatten wir noch ein paar Probleme mit dem Halbrechten Jakob Fritsche, dennoch reichte es um mit einem starken 10:18 in die Kabine zu gehen. Unsere erneut zahlreichen Zuschauer waren doch sehr verwundert – wann hatte es das schon einmal gegeben?
Was wir allerdings in der Halbzeit schon befürchtet hatten, trat im zweiten Durchgang auch ein: wir wurden nachlässig. Den hohen Vorsprung im Rücken wissend, ließen wir es im Angriff immer gemächlicher angehen, wodurch wir keine richtigen Torchancen kreieren konnten und uns somit Alibiwürfe nehmen mussten. Zudem machte sich auf Radeberger Seite die Einwechslung von Max Starke ins Tor bezahlt, da er uns oftmals mit seinem offensiven Verteidigungsstil die letzte Konzentration vor dem Torwurf nahm. So kamen die Hausherren, angetrieben von ihrem motivierten Trainerteam, Tor um Tor heran und plötzlich stand es nur noch 17:22. Der Vorsprung war auf fünf Tore geschmolzen, und bei so manchem war sogar schon etwas Frust zu spüren. Doch dann riss abermals Paul Krebs mit Einzelaktionen das Spiel an sich, Leopold Plüschke netzte ein und so war beim 17:25 der alte Vorsprung wieder hergestellt. Dafür war auch die Leistung von Toni Herrmann ein wichtiger Faktor, da er in der kritischen Phase auch die ein oder andere hundertprozentige Chance vereitelte, die den RSV vielleicht noch weiter herangebracht hätte. So aber war das Spiel zu genanntem Zeitpunkt entschieden und plätscherte ab da dem Schlusspfiff entgegen. Nachdem dieser ertönt war, prangte ein 22:31 von der Anzeigetafel. Zufrieden konnten wir mit der gezeigten Leistung jedoch nicht wirklich sein, da uns noch zu oft Fehlabspiele und –würfe sowie Trägheit im Vorwärtsgang unterliefen. Die zwei Punkte waren letztlich trotzdem auf unserem Konto, und somit war schon eine gute Grundlage für das nächste Spiel gegen Cunewalde geschaffen. Und zudem konnten wir zeigen, dass Auswärtssiege in Radeberg doch nicht unmöglich sind, so wie es in den letzten Jahren immer wieder schien. (Max Melzer)
Es spielten: Herrmann – Deichmann (2), B. Römer, Stübner (1), Plüschke (6/2), Melzer (3), L. Römer (1), Krebs (11), Vogel (7) MV: Rocco Mehnert, Amin Langer
