VfB 1999 Bischofswerda – SV Koweg Görlitz 14 : 14 (11 : 7)
Wie schon im Programmheft des VfB angekündigt, reisten die Gäste aus Görlitz mit einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein nach Bischofswerda. Nach dem Auswärtserfolg in Leipzig und dem Unentschieden gegen Markranstädt hatten sie wohl auch allen Grund dazu. Der Koweg-Trainer Jörg Adam sagte im Vorbericht und auch noch einmal kurz vor dem Spiel, dass er seine Mannschaft für stark genug hält, die offene Rechnung aus der Hinspielniederlage (23:25) zu begleichen. In den ersten zwanzig Minuten wurde es allerdings immer ruhiger auf der Bank der Gäste, denn der VfB begann konzentriert und enteilte schnell auf 9:3. Bis dahin ließen die Görlitzerinnen eine Menge an Chancen liegen. Dazu zählten übertretene Siebenmeter und nicht genutzte Überzahlspiele. Trainer Jörg Adam nahm dann auch die Auszeit und versuchte mit einer lautstarken Ansprache seine Frauen zu motivieren. Erst nach 14 torlosen Spielminuten für Görlitz erzielten diese dann das 9:4. Dem VfB fiel ab diesem Zeitpunkt aber auch nicht mehr viel ein. Beide Mannschaften boten den Zuschauern zunächst ein zerfahrenes Spiel an. Die Gäste nutzten die Endphase der ersten Halbzeit etwas besser und kamen bis auf 7:11 heran. Allen Beteiligten war klar, dass dieses Spiel noch lange nicht entschieden war. Was aber keiner erwartete, war die Qualität der zweiten Halbzeit. Insgesamt fielen nur noch zehn Treffer. Beim VfB ging zu Beginn der zweiten Hälfte fast gar nichts mehr. Technische Fehler, zu schwache Würfe und unnötige Zwei-Minutenstrafen ließen die Gäste in der 42. Spielminute zum Ausgleich kommen (12:12). Großen Anteil an der Aufholjagd der Gäste hatte die Torhüterin A. Thonke. Erst nach zehn erfolglosen Angriffen gelang im Nachfassen am Kreis der Treffer durch Sandra Zaunick (13:12). Es kam für beide Mannschaften jetzt aber noch dicker. Mehrere nicht genutzte Überzahlverhältnisse, Schrittfehler, Kreisfehler, Abspielfehler, unplatzierte Torwürfe – es kam auf beiden Seiten eigentlich alle Fehlerquellen zusammen, die man in einem Handballspiel sehen kann. Beim Stand von 13:12 für den VfB hält die Görlitzer Torhüterin einen Siebenmeter und im Gegenzug erzielen die Gäste wieder den Ausgleich. Minuten später gehen die Gäste sogar mit 14:13 in Führung. Die Görlitzerinnen könnten das Spiel jetzt sogar entscheiden. Den Siebenmeter verwirft die Torschützenbeste der Koweg-Mannschaft Y. Kurtycz aber. Nach dem 14:14 durch Marlen Adam, welche als Torschützenbeste des VfB an diesem Tag genau wie Y. Kurtycz blass blieb, hielt Torhüterin Romy Klaus den einen Punkt durch zwei überragende Paraden für den VfB fest. Nach dem Abpfiff wussten beide Mannschaften nicht so recht, wie man mit diesem einem Punkt umgehen soll. Freude kam jedenfalls auf beiden Seiten nicht auf.So gesehen ein leistungsgerechtes Unentschieden, wenn man von Leistung überhaupt sprechen kann.
(rro)
Der VfB spielte mit:
R. Klaus, St. Hübner; M. Adam (3/2), M. Beck (2), P. Wuthe (1), A. Gersdorf (2), S. Zaunick (1), L. Behnisch, S. Mehnert (3), P. Biele (1/1), A. Heinrich, M. Wunderlich, C. Haufe (1), N. Beck.