HC Rödertal/Weinböhla II – VfB 1999 Bischofswerda 30 : 25 (16 :15)
Dem VfB merkte man von Beginn an eine bestimmte Unsicherheit an. Personell geschwächt ging man in die schwere Auswärtspartie gegen die zweite Vertretung des HC Rödertal/Weinböhla. Inzwischen ist allen Handballfreunden bekannt, dass die Oberligareserve des HC Rödertal nur dann bestehen kann, wenn die eigentliche Trainerin der ersten Vertretung Egle Kalisnaukaite mitwirken kann. Das hängt bekanntlich davon ab, ob sie ihrer eigentlichen Tätigkeit als Trainerin nachgehen kann oder eben nicht. Nach der hohen Niederlage gegen den SC Hoyerswerda in der Vorwoche ohne sie, sollte es diesmal besser aussehen für den Gastgeber. Der VfB agierte zunächst sehr zurückhaltend. Zuschauer und Trainer vermissten die Agressivität und Spielfreude, ohne die man ein Spiel eben nicht gewinnen kann. Erst in der 6. Spielminute gelang Marlen Adam das erste Tor für den VfB. Viel zu inaktiv ließ man die Weinböhlaer Mannschaft agieren und sah sich schnell mit 2 : 4 im Rückstand. Das reichte Trainer Herzog schon, um seine erste Auszeit zu nehmen.Aber auch diese brachte nicht unbedingt den Umschwung. Schmerzlich wurden die beiden etatmäßigen vorgezogenen Spielrinnen Piroska Wuthe und Sandy Mehnert vermisst. Nicht, dass Martina Beck ihre Sache in Vertretung nicht gut machte, aber sie fehlte wohl auch ein wenig in der Abwehrmitte. Im Angriff versuchte sie verzweifelt die Fäden auf der Mittelposition zu spinnen, aber da fehlte sie eben am Kreis. Dazu kam, dass die VfB-Damen, wie schon angesprochen, ungewöhnlich ängstlich agierten. Das führte zu vorzeitigen Ballverlusten und schnellen Angriffen des Gegners. Erst gegen Ende der ersten Hälfte kam der VfB besser ins Spiel und hielt mit dem 15:16-Pausenrückstand die Partie offen. Vor allem Franziska Brinckmann konnte sich mit insgesamt 8 Feldtoren in die Torschützenliste eintragen. Kurz nach Beginn der zweiten Hälfte hielt Romy Klaus den ersten Siebenmeter von Egle Kalisnauskaite, welche dann sogar wegen einer kleinen Augenverletzung ausgewechselt werden musste. Ohne sie kam der HC Rödertal/Weinböhla nun seinerseits ins Schwimmen. Der VfB erzielte mit dem 20:19 die erste Führung. Alle spürten, dass nun die entscheidende Phase des Spiels bevor stand. Leider versäumte es der VfB jetzt, den „Sack zuzubinden“. Beim Stand von 23:22 (52. Spielminute) vergab Lydia Behnisch einen Siebenmeter und beim 24:22 Anne Gersdorf, welche eine freie Torchance. Just zu diesem Augenblick kam auch Egle Kalisnaukaite wieder und brachte dem VfB mit drei individuellen Einzelleistungen praktisch im Alleingang die Niederlage bei. Damit gab der VfB auch die Tabelleführung wieder an den SC Riesa ab. Ab jetzt geht es wohl in den zwei verbleibenden Spielen nur noch darum, den zweiten Tabellenplatz zu sichern, und damit die Aufstiegschance zu wahren.
(rro)
Der VfB mit:
R. Klaus, St. Hübner; M. Beck (4), M. Adam (7/1), A. Förster, A. Gersdorf (3), F. Brinckmann (8), A. Heinrich (1), M. Wunderlich (1), L. Behnisch (1/1).