VfB 1999 Bischofswerda – HC Sachsen Neustadt-Sebnitz II 26 : 21 (13 : 9)
Nach zwei Niederlagen in Folge, welche dem VfB die Tabellenführung kosteten, wollten die Gastgeber vor heimischen Publikum unbedingt eine gute Leistung abliefern. Das, soviel sei schon vorweggenommen, gelang ihnen auch. Noch vor dem Spiel bekamen sie die neuen Trikots, welche durch die Kreissparkasse Bautzen gesponsort wurden, überreicht. Mit dem Tabellendritten HC Sachsen Neustadt/Sebnitz 2. kam nicht nur die Oberligareserve, sondern auch die Mannschaft, welche den VfB im Hinspiel mit 31 : 24 eine empfindliche Niederlage beigebracht hatte. So gesehen war in diesem Lokalderby eine Wiedergut-machung oberstes Gebot. Der VfB begann äußerst konzentriert und hatte schon nach etwa zehn Minuten einen 7 : 2-Vorsprung heraus gearbeitet. Dabei war der VfB personell gehandicapt in die Begegnung gegangen. Neben der in dieser Saison nicht mehr einsetzbaren Piroska Wuthe, waren auch Lydia Behnisch und Romy Klaus durch Verletzung oder Krankheit nicht auf der Platte. Ihre Vertreter aber machten den Nachteil mehr als wett. Stephanie Hübner zeigte im Tor, dass sie im ersten Jahr beim VfB eine Menge gelernt hat. Auch die Formkurve von Sandy Mehnert zeigt eindeutig nach oben. In der Abwehr zumeist auf der vorgezogenen Position spielend, machte sie es den Gästen schwer, ihr Angriffsspiel aufzuziehen. Aber vor allem im Angriff war sie mit ihren insgesamt sieben Treffern beste Torschützin beim VfB. Die Abwehr des HC Sachsen ging nicht gerade zimperlich vor in der Abwehrarbeit. Die Frauen des VfB hielten voll dagegen. Vor allem von der rechten Seite mit Franziska Brinkmann und Anne Gersdorf, aber auch vom Kreis durch die unermüdlich rackernde Martina Beck kamen die Treffer für den Gastgeber. Das Halbzeitergebnis von 13:9 machte alle Zuschauer in der gut besetzten Sporthalle Wesenitzsportpark optimistisch und gut gelaunt verfolgten alle den Auftritt der Tanzgruppe „freebreaks“ aus Kamenz, welche zu Hip-Hop-, Streetstyle- und Breakdance-Musik ihr Können zeigten. Nach der Pause sahen die Fans beider Mannschaften lange Zeit ein verteiltes Spiel. Dann kam der HC Sachsen zunächst bis auf zwei Tore heran (18:16). Wieder einmal sorgte vor allem ein nicht genutztes Überzahlspiel des VfB für eine Resultatsverbesserung des Gegners. Das machte Trainer Herzog ziemlich wütend.Ganz eng wurde es plötzlich beim Spielstand von 22:21. Jetzt erst nahm der Trainer die Auszeit (54. Spielminute) und erläuterte letzte taktische Anweisungen. Die wurden dann auch brav von der Mannschaft umgesetzt. In der Halle hörte nun keiner mehr den Sprecher, weil beide Fangruppen lautstark agierten, um aus ihrer Mannschaft das Letzte rauszuholen. Den besseren Endspurt und auch ein wenig Glück bei den Torwürfen hatte dann allerdings der VfB. Vielleicht fiel der Sieg letztlich mit fünf Toren Differenz etwas zu hoch aus, verdient war er allemal. Was die Frauen zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten, aber in der Kabine erfahren haben, war die Tatsache, dass der SC Riesa 2. zu Hause gepatzt hatte. Mit einer Heimniederlage gegen den MSV Dresden hatte keiner gerechnet. Der VfB ist durch seinen Erfolg und die Niederlage der Riesaerinnen jedenfalls wieder Tabellenführer in der Verbandsliga.
(rro)
Der VfB mit:
St. Hübner; M. Beck (3), S. Mehnert (7), M. Adam (4/3), A. Förster, A. Gersdorf (5), F. Brinckmann (4), A. Heinrich (1), M. Wunderlich (1), A. Thomas (1)