AJm: SG Cunewalde/Sohland – SG Bischofswerda/Obergurig 22:22
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Ostsachsenmeister feiern letzten Punktgewinn . . .

Wie heißt es doch so trefflich – wenn es am schönsten ist, soll man aufhören. Und nach fünf Spielzeiten als SG Bischofswerda/Obergurig, in der Erfolge gefeiert und Rückschläge gemeinsam bewältigt wurden, ist ebendiese Zeit im März 2016 gekommen. Der erste Titel der Spielgemeinschaftsgeschichte ist eingefahren, und sowohl die Mannschaft als auch die Fangemeinde sind mittlerweile zu einer verschworenen Einheit geworden. So war es schon ein bisschen traurig, dass wir uns vergangenen Sonntag in Sohland zum letzten Mal die blau-schwarzen Trikots zu einem Punktspiel überstreiften. In erster Linie wollten alle Beteiligten aber einen siegreichen Schlusspunkt unter eine tolle Spielzeit setzen, und immerhin gab es ja mit dem Gastgeber noch die Rechnung für die einzige Saisonniederlage aus dem Hinspiel zu begleichen. So war auch den Fans nochmal der Anreiz dazu gegeben, sich sowohl zahlenmäßig als auch in Sachen Lautstärke zu steigern. Das vorab, die Stimmung war grandios und toppte nochmal die der vergangenen Spiele.
Doch trotz der guten Unterstützung und dem sicheren Meistertitel im Rücken stockte der Motor zu Beginn. Ganze vier Minuten verstrichen ohne einen einzigen Torerfolg auf beiden Seiten, sowohl wir als auch die Sohlander hatten mit den kämpferischen Abwehrreihen des Gegners so ihre Probleme. Mit 0:2 konnten wir erst einmal vorlegen, und mit starken Einzelaktionen sowie teils auch schönen Spielzügen über den Kreis und die Außenpositionen gelang es uns, mehrere Treffer in Folge zu erzielen. So setzten wir uns auf 3:8 ab und hielten diesen Vorsprung auch noch bis kurz vor der Pause (6:11). Doch Konstanz war für uns ja schon seit jeher ein Fremdwort und so nutzte Sohland auch am Sonntag wieder unsere Schwächephase aus. Immer öfter gelang es nun, die Rückraumschützen Lukas Zimmermann und Toni Saring in gute Wurfpositionen zu bringen oder den Kreisläufer freizuspielen, der neben vielen Treffern auch den ein oder anderen Siebenmeterpfiff herbeiführte. Da wir uns auch im Angriff zusehends in Einzelaktionen verstrickten und der Spielfluss verloren ging, schmolz der Vorsprung kontinuierlich, sodass wir nur eine 11:12-Führung mit in die Pause nehmen durften. Die tolle Stimmung war so doch ein wenig getrübt, denn niemand wollte mit einer Niederlage in die Feierlichkeiten nach dem Spiel übergehen. So mussten die Trainer auch nicht sehr viele Worte in der Kabine verlieren, schließlich wollte man ja zeigen, dass man da nicht zu Unrecht von der Tabellenspitze grüßt.
Leider knüpfte die zweite Halbzeit größtenteils aber an das an, was kurz vor dem Pausenpfiff endete. Viel Klein-Klein und wenig Tore, beide Mannschaften ließen beste Chancen aus und die Torhüter avancierten zu den wichtigsten Spielern ihrer Teams. Damit dümpelte man im Gleichschritt von gelegentlichem Torerfolg zu gelegentlichem Torerfolg, ehe sich Sohland beim Stand von 19:19 fast schon vorentscheidend auf 22:19 absetzte. Die Gastgeber spielten ihren Stiefel einfach weitaus cleverer herunter, während bei uns hinten heraus einfach die Durchschlagskraft fehlte. Aber Spiele, die Spitz auf Knopf stehen, sind unseren Zuschauern erfahrungsgemäß ja die liebsten, und so kämpften wir uns nochmals heran, ehe Dennis Vogel im erweiterten Gegenstoß eine halbe Minute vor Schluss den Ball zum 22:22 versenkte. So blieb Sohland noch ein letzter Angriff. Und ein Happy End war für den Saisonverlauf natürlich obligatorisch. Toni Herrmann parierte auch den finalen Wurf und sicherte so den Punktgewinn. Damit konnten beide Mannschaften sehr gut leben, so mussten wir unseren Zuschauern und Trainern keine Niederlage zumuten und Sohland sicherte sich den zweiten Tabellenplatz, noch vor den sehr starken Radebergern. Für die Mannschaft von Florian Sieber auf jeden Fall ein Erfolg, der gefeiert werden konnte und so war die Szenerie nach dem Abpfiff fast schon zu harmonisch für den Handballsport.
Das änderte sich natürlich, als wir die Medaillen vom Staffelleiter überreicht bekamen, um direkt im Anschluss als Mannschaft im Jubelkreis und mit den Fans zu feiern. Der Ruhm des Siegers, der uns lange verwehrt blieb, wurde nun kräftig ausgekostet. Und jedem war klar, dass diese Mannschaft sich das auch redlich verdient hatte.
Was kann man dann nun eigentlich aus all den Jahren für ein Fazit ziehen? Da man sich in so einem Spielbericht ja eigentlich auch nur kurz dazu äußern kann, muss ich mich auf diese drei Dinge beschränken: Danke, danke und danke. Danke an unsere Fangemeinde aus Eltern, Freunden und Verwandten, die jedes Mal, selbst in der Fremde, Heimspielatmosphäre erzeugten und uns unabhängig vom Spielstand immer anfeuerten. Danke an unsere Trainer Basti und Rocco, welche sich hervorragend ergänzten und Woche für Woche ihre Freizeit opferten, um diese Chaotentruppe spielerisch und auch menschlich weiter zu bringen. Und zu guter Letzt auch danke an diese Mannschaft, die sich in der Besetzung Jahr für Jahr veränderte, um dann zum Schluss als richtiges Team, in dem nie irgendein Spieler wirklich herausragte, Ostsachsenmeister zu werden. Ich denke, dass ich für jeden einzelnen Teamkollegen spreche wenn ich sage, dass ich stolz bin ein Teil dieser Mannschaft gewesen zu sein. Spaß hat es innerhalb der Truppe immer gemacht, ob nun auf oder abseits des Handballparketts. Apropos abseits des Parketts: da ja keine Spiele mehr anstehen, bleibt uns ja jetzt nichts anderes mehr übrig, als ebenda den Spaß zu haben. So steht zum Beispiel noch eine tolle Saisonabschlussfeier an, die einen gebührenden Schlussstrich unter fünf schöne Jahre ziehen soll. Und die haben sich definitiv gelohnt, denn jeder, ob nun Spieler oder Trainer, wird dem Handballsport in Zukunft treu bleiben. Von daher wird man sich bestimmt immer wieder begegnen, ich höre schon Toni Herrmann, wie er noch in ein paar Jahren „Europapokal“ grölt. Ich würde mich jedenfalls freuen, es mal wieder zu hören. Danke, Jungs! (Max Melzer)

Es spielten: T. Herrmann – Deichmann (1), Plüschke (5/3), Römer (1), Wendisch, Krebs (2), Stübner, Küster (3),
Vogel (3), Melzer (3), Zemski, R. Herrmann (2), Höher (2)
MV: Mehnert, Schür, Langer

Ostsachsenmeister 2015/16

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