Am Donnerstag vor dem Osterwochenende reiste die weibliche Jugend C zum Prager Handballcup. Bereits in den beiden Vorjahren nahm die Mannschaft an diesem Turnier über das Osterwochenende teil. Die Vorfreude auf dieses tolle Event war somit riesig. Gespannt wurde die Gruppenauslosung am Dienstag verfolgt und bescherte bereits in der Vorrunde namhafte Gegner. Nach der Anreise wurde die Unterkunft für das Wochenende bezogen und der Abend gemütlich ausklingen gelassen.
Base Part
Am Freitag startete die Mannschaft in die erste Spielstätte des Wochenendes. Im Prager Osten begann in der Sporthalle Hostivař das erste Spiel gegen den dänischen Vertreter, der SGI-SSK Håndbold III.
VfB 1999 Bischofswerda – SGI-SSK Håndbold III 26:9 (13:4)
Von Beginn an zeigten die VfB-Mädels eine bewegliche und ballorientierte Abwehr und konnte die gewonnenen Bälle im schnellen Umkehrspiel im gegnerischen Tor unterbringen. Bereits nach fünf Spielminuten stand es 6:0 für den VfB. Nach zwei Toren der Däninnen legten die Schiebockerinnen einen 7:0-Lauf nach und führten bereits zur Pause mit 13:4. In der kurzen Halbzeitpause gab es nicht viel zu kritisieren. Die Mädels sollten in der Abwehr weiter konzentriert und beweglich verteidigen und das Tempo unverändert hoch gehalten werden. Gleich nach der Pause wurde der Vorsprung durch druckvolle Angriffe weiter ausgebaut, so dass nach 30 Spielminuten der Start in das Turnier bravourös gemeistert wurde und die ersten beiden Punkte eingefahren waren. Im Anschluss ging es zurück in die Unterkunft, wo sich die Mannschaft zunächst ausgiebig stärkte und anschließend die Zeit bis zum zweiten Spiel des Tages zur Regeneration nutzte.
VfB 1999 Bischofswerda – UHC Stockerau 28:14 (12:7)
Gegen 17:15 Uhr startete man in die zweite Halle des Tages, ebenfalls im Osten von Prag. In dieser traf man auf den österreichischen Vertreter UHC Stockerau. Von der überzeugenden Leistung aus dem ersten Spiel war nicht mehr viel übrig. In der Abwehr oftmals einen Schritt zu spät und teilweise auch unglücklich, im Angriff ließ man sich durch eine Einzelmanndeckung zunächst völlig aus dem Konzept bringen. Zwar konnte zu Beginn eine 5:2-Führung erspielt werden, doch im Anschluss mehrten sich die Fehler, so dass Stockerau auf 5:4 verkürzen konnte und bis zum 8:7 in Schlagdistanz blieb. Bis zur Pause konnten sich die VfB-Mädels aber steigern, so dass der Vorsprung bis zum Seitenwechsel auf 12:7 ausgebaut wurde. Unmittelbar nach der Halbzeitpause sorgte ein 6:1-Lauf für die Entscheidung. Auch wenn die Defensive weiter wackelte, zeigten sich die Schiebockerinnen im Angriff deutlich verbessert. Am Ende konnte ein weiterer deutlicher Sieg den erfolgreichen Turniertag abrunden, ohne jedoch zu glänzen. Der Abend wurde im Anschluss ruhig ausklingen gelassen, um sich auf die Herausforderungen von Tag zwei vorzubereiten.
SHK Kunovice – VfB 1999 Bischofswerda 14:32 (5:17)
Am Morgen startete die Mannschaft erneut in eine Spielstätte, die den passenden Namen für das Bischofswerdaer Spiel trug, „Tempo“. Von Beginn an waren die VfB-Mädels wach und konnten insbesondere durch Gegenstöße einfache Treffer erzielen. Bereits zu Beginn konnte eine deutliche 9:2-Führung erspielt werden. In der Abwehr wurde sehr ballorientiert verschoben und die Ballgewinne wurden auch in der Folgezeit konsequent in Tore umgemünzt. So wuchs der Vorsprung bis zur Pause bereits auf 12 Tore an. Die kurze Pause zur Halbzeit wurde nur genutzt, um die Mannschaft für ihre bisherige Leistung zu loben und die Fortsetzung des guten Spiels einzufordern. Auch diese wurde sehr gut von der Mannschaft umgesetzt und das Tempo wurde weiter hochgehalten. Am Ende stand ein deutlicher 32:14-Erfolg, welcher bereits die Teilnahme an den Playoffs der jeweils drei Gruppenersten sicherte. Die anschließende Pause wurde für eine Stärkung genutzt, da noch die zwei Spiele gegen die ebenfalls noch ungeschlagenen Mannschaften aus Prag und Piešťany anstanden.
VfB 1999 Bischofswerda – DHC Slavia Praha I 12:17 (8:12)
Im zweiten Spiel des Tages ging es gegen die Prager Vorzeigemannschaft der DHC Slavia. Im Vorjahr standen sich beide Mannschaften bereits in der Zwischenrunde gegenüber, damals konnten die Tschechinnen die Begegnung deutlich mit 14:6 für sich entscheiden. Dementsprechend war der Respekt zu Beginn der Begegnung bei den VfB-Mädels gegenüber dem Gegner auch deutlich anzumerken. Die Pragerinnen konnten eine schnelle 0:3-Führung erzielen. Trotz einiger merkwürdiger Schiedsrichterentscheidungen bissen sich die Schiebockerinnen zurück in die Begegnung und zeigten eine deutlich bessere Leistung als in den ersten Spielminuten. Auch wenn der Vorsprung zur Pause 8:12 für DHC Slavia Prag lautete, war man weiter in Schlagdistanz. In der Abwehr kämpfte man nun verbissen und die Tschechinnen kamen nur noch selten zum Torerfolg. Leider belohnten sich die Bischofswerdaerinnen aber nicht und scheiterten zu oft an der Torfrau von Slavia Prag. So stand am Ende eine 12:17-Niederlage zu Buche, aber auch das Wissen, mit mehr Spielglück einen der Turnierfavoriten schlagen zu können.
MHK Piešťany – VfB 1999 Bischofswerda 19:18 (10:9)
Im dritten Spiel des Tages ging es gegen das slowakische Topteam MHK Piešťany. Bereits in den vorangegangenen Gruppenspielen konnte man die harte Abwehrarbeit der Slowakinnen beobachten und stellte sich auf einen harten Kampf ein. Bei einer Spielzeit von insgesamt 30 Spielminuten mussten die Schiedsrichter der Mannschaft aus Piešťany neun Hinausstellungen und eine Disqualifikation aussprechen. Fast alle Spielerinnen mussten Blessuren im Hinspiel hinnehmen und für Frigga Boden war das Turnier direkt beendet. Im Tempogegenstoß wurde sie förmlich gefällt und verletzte sich am Knie. Trotz aller Widrigkeiten ließen sich die VfB-Mädels nicht beeindrucken und zeigten eine ganz starke Vorstellung. Sie kämpften förmlich bis zum Umfallen und konnten die Begegnung bis zum Ende offen gestalten. Am Ende scheiterten sie mehrfach an der gegnerischen Torfrau, die beste Einwurfmöglichkeiten entschärfen konnte. Trotz der Härte im Spiel zeigten sich die slowakischen Anhänger und Betreuer im Nachgang sehr sportlich und verabschiedeten die Bischofswerdaer Mannschaft mit einem langen Applaus und zollten der gezeigten Leistung Respekt. Somit beendete die Mannschaft die Vorrundengruppe eins mit 6:4 Punkten und einem dritten Platz.
# | Team | Punkte | Tore |
1 | DHC Slavia Praha I | 9:1 | 98:44 |
2 | MHK Piešťany | 9:1 | 98:62 |
3 | VfB 1999 Bischofswerda | 6:4 | 116:73 |
4 | UHC Stockerau | 4:6 | 66:101 |
5 | SHK Kunovice | 2:8 | 58:104 |
6 | SGI-SSK Håndbold III | 0:10 | 47:99 |
Playoff A
Round of 32
VfB 1999 Bischofswerda – Önnereds HK I 11:10 (6:6)
Am Sonntag startete die Mannschaft um 07:00 Uhr in die historische Sportstätte „Vinohrady“ im Zentrum von Prag. In dieser traf die Mannschaft um 08:15 Uhr in der Playoff-Phase auf den Vorrundenzweiten der Gruppe 10, den schwedischen Vertreter Önnereds HK I. Der Start in die Begegnung verlief sehr vielversprechend mit 3:2. Im Anschluss stellten die Göteburgerinnen die Deckung um, was das Angriffsspiel ins Stocken brachte. Die Schwedinnen konnten dadurch mit 3:5 in Führung gehen. Die VfB-Mädels ließen sich dadurch aber nicht beeindrucken und kämpften sich eindrucksvoll mit einer phantastischen Abwehrarbeit zurück ins Spiel. Zur Pause hatten sie wieder den Ausgleich herstellen können und in Halbzeit zwei wurde die Führung zurückerobert. Mit einer leidenschaftlichen Einstellung konnte diese über die Zeit gebracht und der Einzug in die nächste Runde gefeiert werden.
Round of 16
Csepel DSE – VfB 1999 Bischofswerda 17:21 (7:9)
In dieser war die ungarische Mannschaft der Csepel DSE der Gegner. Diese konnten in der Vorrundengruppe fünf alle Spiele gewinnen und legten auch in diesem Spiel einen Start nach Maß hin. Nach dem 0:3 legten die Schiebockerinnen ihren Respekt ab und drehten das Spiel beim 5:4. Im Anschluss fielen die Tore zunächst wechselseitig. Unmittelbar vor der Pause gelang dem VfB dann ein Doppelschlag und es ging mit 9:7 in die kurze Pause. Diese wurde genutzt, um nach einer temporeichen ersten Halbzeit kurz durchzuschnaufen. Zu Beginn von Halbzeit zwei konnten die Ungarinnen auf 10:10 ausgleichen. Doch auch davon ließen sich die VfB-Mädels nicht beirren, konnten den Ungarinnen nun ihr Spiel aufzwingen und die wiedergewonnene Führung auf 18:12 ausbauen. Am Ende stand ein 21:17 auf der Anzeigetafel und die Bischofswerdaerinnen konnten den Einzug ins Achtelfinale feiern.
Achtelfinale
VfB 1999 Bischofswerda – Lugi HF II 16:12 (6:4)
Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es erneut gegen eine schwedische Mannschaft. Die Mannschaft von Lugi HF aus Lund konnte, entgegen der anderen beiden Gegner an dem Tag, bereits bei ihren beiden Siegen gegen dänische Mannschaften beobachtet werden. Die VfB-Mädels spielten von Beginn an eine ganz starke Abwehr und zogen schnell auf 6:2 davon. Vor der Pause nahm die Fehleranzahl im Angriffsspiel jedoch etwas zu, was die Schwedinnen nutzten und bis zur Halbzeitpause auf 6:4 verkürzen konnten. Nach der Pause war das Spiel weiter sehr verkrampft. Die VfB-Mädels zeigten aber herausragende kämpferische Qualitäten und konnten den Vorsprung bis Mitte der zweiten Halbzeit halten. Im Anschluss gelang es sich auf 16:10 abzusetzen. Auch wenn der Mannschaft aus Lund die letzten beiden Tore des Spieles gehörten, geriet der Viertelfinaleinzug nicht mehr in Gefahr. Am Ende jubelte die Mannschaft nach einer ganz starken kämpferischen Vorstellung über den Sieg und nutzte die Zeit bis zum nächsten Spiel für eine Stärkung und Regeneration.
Viertelfinale
VfB 1999 Bischofswerda – HK Slavia VŠ Plzeň I 15:16 (7:7)
Um 17.00 Uhr stand dann bereits das vierte Spiel des Tages gegen die Mannschaft von Slavia Pilsen auf dem Programm. Diese konnten im Turnierverlauf bisher alle Spiele deutlich gewinnen. Die VfB-Mädels wollten aber ihre letzten Kräfte mobilisieren, die Begegnung lange offen halten und mit etwas Spielglück für eine ganz große Überraschung sorgen. Leider war das Spielglück aber gar nicht auf der Seite der Bischofswerdaerinnen. Zum einen gab es nach einem Treffer Irritationen hinsichtlich des Spielstandes. Nach dem elften Tor durch Larissa Klose erzielte Leni Meißner im Tempogegenstoß einen Treffer, welcher auf Kosten eines Strafwurfes nicht zählte. Diesen verwandelte Melina-Jolie Lalurny sicher, was zu einem Spielstand auf der Anzeigetafel von 13:11 führte. Doch anstatt auf 12:11 zu stellen, war das Kampfgericht und überforderte Schiedsrichter der Überzeugung, es müsse 11:11 stehen. Trotz langer Diskussionen blieben die Verantwortlichen bei der Auffassung und es ging mit 11:11 weiter. Zum anderen wurden zahlreiche saubere Ballgewinne der aufopferungsvoll kämpfenden Schiebockerinnen zu Gunsten eines Freiwurfs der Tschechinnen zurückgepfiffen und eine teilweise überharte Abwehrarbeit der Mannschaft aus Pilsen wurde nicht geahndet. So endete das Spiel mit einer knappen Niederlage für den VfB und besiegelte das Aus im Viertelfinale mit einem ganz faden Beigeschmack. Die VfB-Mädels zeigten eine unglaubliche Vorstellung und kämpften mit letzten Kräften und hätten sich den Sieg mehr als verdient gehabt. Die Enttäuschung war der Mannschaft nach dem Ausscheiden deutlich anzumerken. Diese war auch absolut verständlich. Dennoch konnten sie erhobenen Hauptes die Sporthalle verlassen und begeisterten mit vier ganz starken Auftritten an dem Sonntag.
Im Anschluss ging es zurück in die Unterkunft, wo noch eine kleine Osterüberraschung wartete und die Enttäuschung allmählich schwand und sich über das Erreichte gefreut werden konnte.
Die Mannschaft bedankt sich zunächst bei allen Unterstützern und Sponsoren, die ein solches Turnier erst möglich machen. Auch bedankt sich die Mannschaft bei den Eltern, die vor Ort für lautstarke Unterstützung sorgten oder von zu Hause aus die Daumen drückten. Auch wenn das Ausscheiden im Viertelfinale sehr bitter war, zeigten die VfB-Mädels, dass sie nicht nur in Sachsen Spitzenhandball zeigen, sondern auch gegen renommierte internationale Gegner mithalten können. Schließlich gehörte man zu den besten acht Teams bei diesem, mit 108 Mannschaften besetzten, international hochwertigen Turnier. Die Mädchen nehmen wieder ganz wichtige Erfahrungen und Erlebnisse mit, welche sie in ihrer Entwicklung weiterbringen werden. Zudem können sie über die gezeigten Leistungen unglaublich stolz sein und haben von zahlreichen Mannschaften lobende Worte für ihre Leistungen erhalten.
„Auch ich möchte mich bei allen Eltern und Unterstützern für das möglich machen dieser Turnierteilnahme bedanken. Vielen Dank auch an Uwe John für die Unterstützung auf der Bank und bei den Verletzungen der Mädels und unserem Fotografenteam beim Festhalten der Erlebnisse. Die Leistung der Mädels verdient höchsten Respekt. Sie haben sowohl spielerisch und ganz besonders kämpferisch überzeugt. Im letzten Spiel sind sie deutlich über ihre Grenzen hinausgegangen, wurden aber leider nicht belohnt. Insgesamt haben mich die Mädels mit ihrer Leidenschaft und ihrer kämpferischen Einstellung selbst überrascht. Waren wir letztes Jahr noch chancenlos in der Zwischenrunde ausgeschieden, hätten wir dieses Jahr um ein Haar das Halbfinale erreichen können und beenden das Turnier auf Platz fünf von 108 Mannschaften. Ich bin wahnsinnig stolz auf die gezeigte Leistung meiner Mannschaft und bin überzeugt, dass uns dieses Turnier in unserer weiteren Entwicklung wieder weiterbringen wird,“ gab sich Trainer Sebastian Hartmann nach dem Turnier sehr zufrieden über das Abschneiden seiner Mannschaft.
Es waren erfolgreich und kämpften leidenschaftlich: Kristin, Maya, Amelie, Emma, Annalena, Linda, Laila, Helene, Larissa, Josi, Frigga, Melina-Jolie, Leni, Jette
Impressionen vom PHC 2025
Alle Bilder (c) Freya Boden und Olaf Gabler