Landesauswahl Sachsen-Anhalt – VfB 1999 Bischofswerda 38:55 (18:29)
Nachdem bereits im vorangegangenen Spiel der erste Platz im MHV-Pokal gesichert werden konnte, stand noch das abschließende Spiel in Halle gegen die Landesauswahl aus Sachsen-Anhalt auf dem Programm. Da am Vortag in der Regionalliga eine eher dürftige Vorstellung geboten wurde, sollte in diesem Spiel der Leistungspegel wieder nach oben steigen. In der Abwehr sollte kompakt gearbeitet werden, um im Anschluss mit viel Tempo in Richtung gegnerisches Tor zu spielen.
Gleich zu Spielbeginn war aber zu erkennen, dass zwar das Tempospiel an dem Tag bei beiden Mannschaften im Vordergrund stand, dies allerdings zu lasten einer kompakten Deckung. Nach 01:31 Spielminuten fielen bereits fünf Tore und der VfB lag mit 3:2 in Führung. Auch in der Folgezeit traten beide Mannschaften aufs Gaspedal. Wohingegen die VfB-Mädels in der Abwehr langsam besser das Angriffsspiel der Gastgeber in den Griff bekommen konnten, fanden die Auswahlspielerinnen kein Mittel gegen die Angriffe der Schiebockerinnen. Nach zehn Spielminuten stand somit schon eine 14:7-Führung auf der Anzeigetafel. Insbesondere durch Treffer im Umkehrspiel über Leni Meißner oder aus einem beweglichen Positionsangriff der Aufbaureihe Helene Lieschke, Larissa Klose und Melina-Jolie Lalurny sorgten für zahlreiche Tore. Aber auch durch kluge Pässe an den Kreis konnten Tore durch Jette Eisold und Linda Hartmann erzielt werden oder sie waren nur auf Kosten eines Strafwurfs zu stoppen. Nach nicht mal 15 Spielminuten stand es bereist 20:8, was die Angriffsstärke des VfB an dem Tag belegt. Mit zunehmender Spieldauer agierten die VfB-Mädels in der Abwehr aber nicht mehr konsequent genug und die Auswahlspielerinnen des Landes Sachsen-Anhalt konnten nun vermehrt Torerfolge feiern. Dadurch konnten sie den Vorsprung des VfB vor der Pause etwas reduzieren und mit einem Spielstand von 29:18 ging es in die Halbzeit. In der Kabine gab es am Angriffsspiel nicht viel zu kritisieren. 29 Tore in 25 Spielminuten sind ein eindrucksvoller Beleg. Zudem wurde die Mannschaft aufgemuntert, nicht nachzulassen und in der Rückwärtsbewegung engagierter zu Werke zu gehen.
Das Bild in der zweiten Halbzeit glich aber weiter dem der ersten Hälfte. Im Angriff wurde mit viel Elan der Weg zum Tor gesucht, in der Abwehr war man aber oft einen Schritt zu langsam. So vielen die Tore bis zum 36:27, in Spielminute 33, wechselseitig. Die nun folgende Auszeit sollte die VfB-Mädels an die Vorgaben in der Halbzeitpause erinnern und es wurde eine engagiertere Deckungsarbeit gefordert. Dies wurde nun besser umgesetzt und der Vorsprung konnte weiter ausgebaut werden. Über die Stationen 44:31, 50:34 wurde der Endstand von 55:38 erreicht.
„Wenn man mit fast jedem Angriff ein Tor erzielt, spielt die letzte Konsequenz in der Abwehr nicht die größte Rolle. Nach dieser tollen MHV-Saison kann man damit auch mal leben. Das Angriffsspiel heute war wieder herausragend und es liegt in der Natur der Sache, dass dann das Abwehrspiel etwas vernachlässigt wird,“ gab sich Trainer Sebastian Hartmann nach dem Spiel zufrieden trotz der vielen Gegentore. Damit ist der Zusatzspielbetrieb im MHV-Pokal beendet und der VfB belegt sensationell den ersten Tabellenplatz, vor den Sportschulen aus Thüringen und Leipzig.
Es waren erfolgreich: Kristin, Maya, Amelie, Luci, Emma, Linda, Helene, Larissa, Josi, Frigga, Melina-Jolie, Leni, Jette
Bilder (c) Freya Boden und Olaf Gabler