Starker kämpferischer Auftritt bleibt unbelohnt
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Thüringer HC – VfB 1999 Bischofswerda 30:28 (15:14)

Keine 24 Stunden nach Abpfiff des Spitzenspiels in der Regionalliga Sachsen stand für die Mädels der weiblichen Jugend C das nächste Spitzenspiel im MHV-Pokal an. Am frühen Sonntagmorgen machte sich die Mannschaft auf den Weg nach Erfurt, um beim Zweitplatzierten, dem Thüringer HC, anzutreten. Während einige am Spiel Beteiligte erst eine Internetsuchmaschine bemühen mussten, um sich über die Lage der Stadt Bischofswerda zu erkundigen, sind die Spielerinnen der Eliteschule des Sports seit Jahren in den höchsten Nachwuchsklassen des Handballs beheimatet. Trotz der Vorbelastung am Samstag, der Gastgeber hatte am Samstag spielfrei, wollte man dennoch die weiße Weste wahren und im sechsten Spiel den sechsten Sieg einfahren. Die Thüringer mussten bereits eine Niederlage einstecken, konnten zuletzt aber beim HC Leipzig gewinnen. Trotz guter Ausgangssituation wollte Trainer Sebastian Hartmann jeglichen Druck von der Mannschaft nehmen. Eine Leistung wie am Vortag lässt sich nunmal nicht jeden Tag abrufen, erst recht nicht an zwei Tagen in Folge.

Während die VfB-Mädels nur schwer in die Begegnung kamen, nutzetn die Gastgeber von Beginn an ihre körperliche Überlegenheit und traten insbesondere in der Abwehr mit viel Härte auf. Davon ließen sich die Bischofswerdaerinnen ordentlich beeindrucken und mussten eine Menge einstecken. Bis zur zehnten Spielminute konnte der THC somit auf 8:3 enteilen und Trainer Sebastian Hartmann zog den ersten grünen Karton. Er ermutigte seine Mädels, sich von der rauen Spielweise nicht beeindrucken zu lassen und weiter mit viel Druck in Richtung Tor zu spielen. In der Abwehr sollte schneller der Kontakt zum Gegenspieler gesucht und zielgerichteter gegen die ballführende Spielerin gearbeitet werden. Nach dem 8:4 durch Larissa Klose musste diese jedoch eine Zeitstrafe hinnehmen. Die Nachwuchsspielerinnen des mehrmaligen Deutschen Meisters nutzten diese Überzahlphase für drei Treffer und bauten die Führung auf 11:5 aus. Auch wenn einige Zuschauer nun bereits Schlimmeres befürchteten, war dies doch ein kleiner Weckruf. In der Abwehr sorgte Melina-Jolie Lalurny, welche am Vortag noch krankheitsbedingt ausfiel, für einige Ballgewinne und Helene Lieschke übernahm im Angriff Verantwortung. Nach 20 Spielminuten war der Rückstand beim 13:9 für die Gastgeber bereits etwas geschmolzen, was nun die Verantwortlichen auf der THC-Bank zu einer Auszeit veranlasste. Die kurze Verschnaufpause nutzten jedoch die Gäste aus Bischofswerda für eine tolle Aufholjagd bis zur Pause. Nach Toren von Leni Meißner, Helene Lieschke, Jette Eisold und Melina-Jolie Lalurny konnte bis zur Pausensirene wieder der Anschluss zum 15:14 hergestellt werden. Bereits in der Pause wurden für diese kämpferische Einstellung die Mädels gelobt. Zudem wurde die Mannschaft für weitere intensive 25 Spielminuten eingeschworen.

Den besseren Start erwischten dann auch tatsächlich die VfB-Mädels. Nach Toren von Larissa Klose und Helene Lieschke stand plötzlich eine 15:17-Führung zu Buche. Dies ließen die Thüringerinnen jedoch nicht lange auf sich sitzen und holten sich die Führung beim 18:17 zurück. Nun entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe. Im Tor hielt Kristin Dammer ihre Mannschaft im Spiel und im Angriff sorgten Helene Lieschke und Melina-Jolie Lalurny für die Tore ihrer Farben. Beim 19:19 wurde Larissa Klose rüde gefoult und musste zunächst vom Feld. Unverständlich und absolut unsportlich war jedoch die anschließende Reaktion einiger Zuschauer des THC, als Larissa Klose wenige Minuten später wieder auf die Zähne biss und diese das mit hämischen Applaus quittierten. Nach dem Führungstreffer für die Thüringerinnen in Spielminute 42 zum 24:23, bat Trainer Sebastian Hartmann erneut zur Auszeit, um nochmal die letzten Kräfte zu mobilisieren und die Mannschaft für die bisherige Leistung zu loben. Durch die anschließenden Tore von Melina-Jolie Lalurny und Frigga Boden konnte tatsächlich die erneute Führung erzielt werden. Eine erneute Zeitstrafe gegen den VfB konnten die tapfer kämpfenden Mädchen jedoch nicht kompensieren. Die damit einhergehende Unterzahlphase nutzten die Gastgeber zum 27:26. Zwar konnte Larissa Klose erneut den Ausgleich erzielen, doch man merkte, dass die Mädels mit ihrer Kraft am Ende waren. Eine Minute vor Spielende konnte sich der THC gar auf 29:27 absetzen. Eine schnelle Auszeit und der damit einhergehende Anschlusstreffer reichten jedoch nicht mehr aus und so stand im 15. Saisonspiel die erste Saisonniederlage zu Buche.

„Niederlagen gehören beim Sport einfach dazu und sind für den gesamten Entwicklungsprozess auch wichtig. Trotz der Niederlage war die Leistung heute erneut grandios. Wie sich die Mannschaft nach dem schnellen Rückstand in das Spiel gekämpft hat, macht mich unheimlich stolz und zeigt die Moral der Mannschaft. Natürlich ist es schade, dass sich die Mädels nicht für ihre Leistung mit wenigstens einem Punkt belohnen konnten. Am Ende hat sich aber vielleicht die Frische der Thüringerinnen durchgesetzt, aber wir gehen weiter unseren Weg und werden diese Erfahrung für eine positive Entwicklung nutzen,“ gab sich Trainer Sebastian Hartmann nach dem Spiel trotz der Niederlage sehr zufrieden.

Das nächste Punktspiel bestreitet die Mannschaft am 11. Januar 2025 in eigener Halle gegen Meißen. Zuvor steht aber ein weiteres Highlight für die Mädels mit dem Sauerland-Cup in Menden an, wo man beispielsweise auf den Nachwuchs von Borussia Dortmund trifft. Auch hier werden zuvor sicher einige Mannschaften des Turniers eine Suchmaschine in Anspruch nehmen.

Es sammelten Erfahrung: Kristin, Maya, Amelie, Luci, Emma, Laila, Helene, Larissa, Josi, Frigga, Leni, Jette

 

Bilder (c) Falk Forgbert, Freya Boden und Olaf Gabler

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