HSG Neudorf/Döbeln – VfB Bischofswerda 27:27 (14:12) 
Nach der dreiwöchigen Spielpause seit dem letzten Punktspiel gegen den SC Markranstädt II stand am Sonntag das schwere Auswärtsspiel beim bis dato Zweitplatzierten aus Döbeln an. Aufgrund der Ergebnisse am Vortag standen die Gastgeber enorm unter Druck, um die Minimalchance auf den Meistertitel zu wahren und den bisherigen zweiten Tabellenplatz zu festigen. Die Bischofswerdaerinnen können durch die Samstagsspiele nicht mehr vom Vorletzten aus Chemnitz eingeholt werden, was in dieser Saison, aufgrund der Gestaltung in der Oberliga, den Klassenerhalt bedeuten sollte. Dennoch wollte man die Punkte nicht kampflos überlassen. Zumal die Muldestädterinnen nach der „Herbstmeisterschaft“ in der Rückrunde nicht an die Ergebnisse der Vorrunde anknüpfen konnten.
Auch wenn die Personaldecke weiterhin nur wenige taktische Optionen zuließ, sollte insbesondere in der Abwehr durch Bewegung und beherzte Zweikämpfe der HSG das Tore werfen erschwert werden. Auch wenn zunächst die Spielerinnen von Neudorf/Döbeln durch eine erste Unterzahlphase des VfB mit 4:3 in Führung gehen konnten, kämpfte sich die Mannschaft von Trainer Sebastian Hartmann gleich von Beginn an in das Spiel. Eine zweite Unterzahlphase konnte gar zur 4:7 Führung durch zwei Treffer von Mareike Jokusch und einer Einzelleistung von Julia Ozimkowska genutzt werden, was die erste Auszeit durch den Gastgeber zur Folge hatte. Diese brachte aus Sicht der Mittelsachsen auch den gewünschten Erfolg. Binnen kurzer Zeit war der Ausgleich zum 7:7 hergestellt. Dies lag aber in erster Linie an zahlreichen technischen Fehlern, die sich durch das ganze Spiel zogen. Besonders ärgerlich war dabei, dass diese oftmals ohne gegnerischen Druck erfolgten. Nach dem 11:10 durch die HSG gab es nun die Auszeit auf Gästeseite. Zum einen sollte die kurze Pause zum Verschnaufen genutzt werden, zum anderen um neue Impulse für den Angriff zu setzen. Dies schlug aber zunächst völlig fehl. Zwei weitere völlig unnötige Fehlpässe führten zu zwei weiteren schnellen Gegentoren (13:10). Anstatt nun aber einzubrechen, kämpften sich die VfB-Mädels durch eine engagierte Abwehrarbeit zurück ins Spiel und lagen zur Pause nur mit zwei Toren im Hintertreffen. In der Kabine wurde zunächst die gute Abwehrarbeit gelobt. Im Positionsangriff kamen die Gastgeber nur selten zum Torerfolg, vielmehr nutzten sie die Fehler der Bischofswerdaerinnen zu einfachen Toren im Tempogegenstoß. Dies sollte durch eine konzentriertere Angriffsleistung mit mehr Zug in die Nahtstellen der gegnerischen Abwehr in der zweiten Halbzeit verhindert werden.
Auch wenn zu Beginn der zweiten Halbzeit sich der Rückstand schnell auf vier Tore vergrößerte, war kein Aufgeben und keine Resignation zu erkennen. Ganz im Gegenteil. Binnen drei Minuten waren durch Tore von Anastasia Naboka und Julia Ozimkowska wieder der Ausgleich zum 17:17 hergestellt. In der Folgezeit konnten die Spielerinnen aus Neudorf/Döbeln sich im Angriff jedoch konsequenter durchsetzen, was ihnen erneut eine 24:21 brachte. Eine Auszeit zehn Minuten vor Ende sollte nun aber die letzten Kraftreserven mobilisieren. Tore von Emmie Schulz brachten den schnellen Anschluss, anschließend konnte Nele Eisold einen Ball in der Abwehr abfangen und diesen anschließend zum 25:25 verwandeln. Die verbleibenden sechs Spielminuten waren nun von Fehlern im Angriff, aber auch von beherzten Abwehrleistungen beider Mannschaften geprägt. Durch einen erneuten leichtfertigen Ballverlust im Angriff durch den VfB schien die Gunst der Stunde doch bei der HSG zu liegen. Marleen Denecke konnte jedoch erneut einen freien Wurf parieren und somit den letzten Gegenstoß einleiten, welcher zum umjubelten Ausgleich verwandelt wurde.
„Aufgrund der zahlreichen Angriffsfehler beider Mannschaften ist der Spielausgang sicher gerecht. Ein Kompliment hat sich meine Mannschaft heute durch ihr engagiertes Abwehrspiel verdient. Hier wurde der Grundstein für den Punktgewinn gelegt. Daran müssen wir am kommenden Samstag zum letzten Heimspieltag gegen die HSG Rückmarsdorf anknüpfen, zudem gilt es die Fehler im Angriff zu reduzieren. Auch wenn in der Rückrunde erst ein Sieg gefeiert werden konnte, zeigt die Formkurve wieder nach oben und mit lautstarker Unterstützung ein Sieg anvisiert werden“, blickt Trainer Sebastian Hartmann optimistisch voraus. Den Beginn am Samstag in der Sporthalle am Flughafen machen die jungen Sachsenmeister der D-Jugend um 10.30 Uhr, im Anschluss sind die Mannschaften der zweiten Frauen und der B-Jugend an der Reihe. Den Schlusspunkt setzt um 18.00 Uhr die erste Frauenmannschaft.
VfB Bischofswerda: Marleen Denecke (im Tor), Leandra Gierth (3), Julia Ozimkowska (3), Paula Ott (1), Nicole Hoffmann, Mareike Jokusch (3), Anastasia Naboka (8/1), Sophia Merkel (2/2), Emmie Schulz (6), Tina Ludewig-Hermsdorf (1), Nele Eisold (1).
